12 Traumstrände in Spanien mit Bahnanschluss (2025)

12 Traumstrände in Spanien mit Bahnanschluss (2025)


Planen Sie 2025 eine Zugreise an Spaniens Küsten? Entdecken Sie 12 persönlich besuchte Strände, die nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt liegen – abseits des Mainstreams, voller Atmosphäre.

Der Rucksack auf dem Rücken, in der einen Hand vielleicht die Fahrkarte für meinen nächsten Zug, in der anderen meine Kamera, die versucht, die Magie des Augenblicks einzufangen... Wenn man an Spanien denkt, erscheint vor dem inneren Auge doch sofort diese herrliche Küstenlinie, nicht wahr? Sand, den die Sonne golden schimmern lässt, das einladende Wasser des Mittelmeers und des Atlantiks... Und falls ihr euch fragt, wie man zu diesen postkartenreifen Aussichten gelangt, habe ich großartige Neuigkeiten für euch.

Als jemand, der Spanien seit Jahren von einem Ende zum anderen auf dem Schienennetz erkundet, vergesse ich nie jene erste Verblüffung: Vielleicht an einem andalusischen Morgen, als ich aus dem Zug stieg und mich nur wenige Schritte später am Ufer des tiefblauen Wassers wiederfand! Auf diesen abenteuerlichen Reisen bemerkte ich, dass einige der verlockendsten Strände überraschenderweise direkt neben dem Bahnhof auf einen warten.

Anstatt sich hinter dem Steuer eines Autos zu verirren, verzweifelt in engen Gassen nach einem Parkplatz zu suchen oder mit unerwarteten Ausgaben zu kämpfen, habe ich in diesem Artikel 12 Strände für euch zusammengestellt, die ich persönlich erlebt habe und die einen festen Platz in meinem Herzen erobert haben. Strände, an denen ihr, nachdem ihr das Meer vom Zugfenster aus erblickt und ausgestiegen seid, oft nicht einmal 15 Minuten zu Fuß braucht, um euch in die Fluten des Mittelmeers oder des Atlantiks zu stürzen. Denkt daran, da Bahnhöfe in Spanien meist im Herzen der Städte oder sehr zentrumsnah liegen, bieten diese Strände auch einen hervorragenden Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden.

Eure Zugfahrkarten im Voraus über die Webseiten oder Apps von Renfe (der spanischen Staatsbahn) oder regionalen Bahngesellschaften (wie Rodalies de Catalunya für die Umgebung von Barcelona) zu kaufen, ist immer ein kluger Schachzug, um sowohl euren Platz zu sichern als auch manchmal günstigere Preise zu ergattern. Wenn ihr jetzt bereit seid, schnappt euch eure Flip-Flops, kauft dieses Zugticket und lasst uns auf eine Reise zu Spaniens Küstenschätzen aufbrechen, die leicht mit dem Zug erreichbar sind!

Die Küsten Kataloniens: Strände in und um Barcelona

1. Sitges, Playa de la Ribera (35 Min. von Barcelona)

Im Herzen von Sitges gelegen, bietet die Playa de la Ribera mit ihren schicken Liegestühlen und dem einladenden Wasser des Mittelmeers einen echten Sommerausflug.

Sitges, südlich von Barcelona gelegen, ist für mich nicht nur ein Küstenort, sondern vielmehr eine Kunstgalerie und die Manifestation eines unkonventionellen Lebensstils am Strand. Mit den Rodalies-Zügen vom Bahnhof Barcelona Sants erreicht man in etwa 35 Minuten eine völlig andere Welt, fernab vom hektischen Rhythmus der Stadt. Als ich aus dem Bahnhof von Sitges trat, war das Erste, was mich beeindruckte, die unkonventionelle Atmosphäre der engen, mit Bougainvilleen umschlungenen Gassen und die kleinen Kunstgalerien, die plötzlich vor mir auftauchten. Es schien, als würde an jeder Ecke eine andere Überraschung warten. Dieser bezaubernde Spaziergang von höchstens 5-7 Minuten durch die Gassen hinunter zum Meer führt euch direkt zur Playa de la Ribera, dem Herzen des Ortes.

Die Playa de la Ribera bietet mit ihrem seidenweichen, goldfarbenen Sand, dem meist ruhigen Meer und der direkt dahinter verlaufenden, palmengesäumten Promenade Passeig de la Ribera voller schicker Cafés einen wahren Mittelmeertraum. Besonders die ikonische Silhouette der Kirche Sant Bartomeu i Santa Tecla, die den Strand überragt, verleiht diesem Ort einen einzigartigen Charakter. Im Schatten dieser Kirche zu schwimmen, fühlte sich an, als würde man in der Geschichte baden. Hier könnt ihr nicht nur sonnenbaden und das Mittelmeer genießen, sondern auch erholsame Spaziergänge entlang der Küste unternehmen, die Köstlichkeiten der katalanischen Küche in schicken Restaurants entdecken oder, wie ich, in einem der kleinen Cafés sitzen, bei einem Café con Leche das Treiben beobachten und euch der entspannten Atmosphäre des Ortes hingeben. Die Energie von Sitges ist wirklich ansteckend; Kunst, Meer und eine unbeschreibliche Lebensfreude tanzen hier förmlich miteinander.

Als ich aus dem Bahnhof kam, schloss ich Google Maps. Ich wollte einfach loslaufen, ohne zu wissen, wohin – denn Sitges ist ein Ort, der dich irgendwie an den richtigen Platz führt, selbst wenn du dich verirrst. Am Ende einer kopfsteingepflasterten Gasse, als ich unter überhängenden Jasminzweigen hindurchging, sah ich links einen alten Tante-Emma-Laden. Drinnen waren nur drei Leute: Einer las Zeitung, einer trank schweigend ein Bier, und einer warf mir einen Blick zu, der sagte: „Du bist kein Einheimischer, aber du gerätst auch nicht in Panik.“ Ich setzte mich leise hin und bestellte ein Estrella. In diesem Moment wurde mir klar, dass dieser Ort eine seltsame, aber ehrliche Seite hat, die dich so akzeptiert, wie du bist. Ich erreichte den Strand in 10 Minuten, aber zu dem Frieden dort war ich vielleicht schon seit Jahren unterwegs.

2. Castelldefels, Playa de Castelldefels (25 Min. von Barcelona)

Nur 25 Minuten Zugfahrt von Barcelona entfernt, bezaubert der Strand von Castelldefels mit seiner Weite und dem Gefühl von Freiheit.

Wenn ich schnell dem städtischen Chaos und dieser süßen Erschöpfung Barcelonas entfliehen möchte, ist Castelldefels einer der ersten Zufluchtsorte, die mir in den Sinn kommen. Dieser Küstenort, ebenfalls an der Rodalies-Zuglinie gelegen und nur eine kurze Zugfahrt von etwa 25 Minuten von Barcelona entfernt, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, besonders mit seinem kilometerlangen, ununterbrochenen und weitläufigen Strand. Wenn ihr am Bahnhof aussteigt (die Haltestelle Platja de Castelldefels ist ideal), findet ihr euch nach nur wenigen Minuten eines angenehmen, flachen Spaziergangs an diesem schier endlosen Strand wieder. Dieser erste Schritt, bei dem der Sand unter meinen Füßen nachgibt, und das Gefühl der Unendlichkeit, das sich vor mir ausbreitet... Das ist eine unbezahlbare Freiheit, besonders für große Familien oder diejenigen, die der Menge ein wenig entfliehen möchten.

Der Strand von Castelldefels ist nicht nur zum Sonnenbaden und Abkühlen im türkisfarbenen Wasser ideal, sondern auch ein Paradies für Wassersportler. An windigen Tagen verwandeln die Kitesurfer den Himmel in ein farbenfrohes Spektakel und verleihen der Landschaft eine unglaubliche Dynamik. Einmal habe ich sie stundenlang beobachtet und ihre Freiheit bewundert. Vielleicht probiere ich es beim nächsten Mal selbst aus, wer weiß? Die entlang der Küste aufgereihten Chiringuitos (Strandbars) und Restaurants bieten unzählige Möglichkeiten für einen kleinen Snack oder ein sättigendes Mittagessen. Ein Spaziergang am Strand bei Sonnenuntergang oder eine Fahrradtour entlang der Küstenstraße (die sich hierfür hervorragend eignet) nimmt alle Müdigkeit des Tages. Dies ist einer der seltenen Orte, der so nah an Barcelona liegt und sich dennoch so weitläufig und friedlich anfühlt.

Einmal saß ich in der ruhigsten Ecke des Strandes, in einem Chiringuito, das den Wind direkt von vorne abbekam. Drinnen war niemand; nur der Barkeeper und in der Ferne eine alte Frau, die die handgeschriebene Speisekarte auf einer Tafel immer wieder auswischte und neu beschrieb. Das Rauschen der Wellen vermischte sich mit den wie Flügel aufgeblähten Segeln der Kitesurfer. Ich schob meinen Stuhl leicht zurück, die Sonne stand mir genau in Augenhöhe. In diesem Moment gab es keine Musik, keine Gespräche. Nur den Wind, das Meer und das Geräusch nackter Füße, die durch den Sand schlurften. In Castelldefels war es nicht die Uhr, die die Zeit maß – es war die Richtung des Windes. Das habe ich an jenem Tag gelernt.

3. Tarragona, Platja del Miracle (ca. 5 Min. vom Bahnhof)

Wenige Schritte vom römischen Amphitheater, Stunden am Mittelmeer... Platja del Miracle ist ein einzigartiger Ort, an dem Geschichte und Meer verschmelzen.

Tarragona im Süden Kataloniens, eine Stadt mit einem reichen römischen Erbe, die einem Freilichtmuseum gleicht, ist eine der seltenen Städte, in denen Geschichte und Meer so eng miteinander verwoben sind. Die Lage des Bahnhofs der Stadt macht ihrem Namen alle Ehre (Miracle – Wunder). Sobald ihr aus dem Bahnhof tretet, findet ihr euch nach einem kurzen Spaziergang von vielleicht nicht einmal 5 Minuten an der Platja del Miracle wieder, direkt am Fuße des imposanten antiken römischen Amphitheaters. Ich erinnere mich noch an meine damalige Verblüffung; auf der einen Seite die Bahngleise, auf der anderen das Mittelmeer und direkt hinter einem die jahrtausendealte Geschichte... Einen Strand so nah an einem so zentralen und historischen Punkt zu finden, war wirklich wie ein Wunder.

Die Platja del Miracle verspricht mit ihrem warmen gelben Sand und dem meist ruhigen Wasser ein angenehmes Badeerlebnis. Was diesen Ort für mich jedoch wirklich besonders macht, ist der atemberaubende Anblick des römischen Amphitheaters aus dem 2. Jahrhundert, das sich in seiner ganzen Pracht erhebt, wenn man sich umdreht. Stellt euch vor, im Schatten historischer Steine zu sonnenbaden, in den kühlen Fluten des Mittelmeers zu schwimmen und dabei jahrtausendealte Mauern zu betrachten... Ich meinte fast, die Echos der Gladiatoren zu hören. Das ist ein unvergessliches Erlebnis, das man sonst nirgendwo so leicht findet und das ganz typisch für Tarragona ist. Auch wenn der Strand nicht sehr groß ist, gehört er aufgrund seiner einzigartigen Atmosphäre und Lage definitiv auf eure Liste. Nach dem Strandvergnügen in Tarragonas engen historischen Gassen zu verschwinden und zwischen den römischen Ruinen umherzuwandern, gehörte ebenfalls zu den schönsten Momenten des Tages.

Als ich vom Strand kam und mit dem Handtuch auf der Schulter in Richtung Altstadt ging, sah ich direkt vor mir eine kleine Steintreppe. Als ich sie hinaufstieg, fand ich mich plötzlich zwischen Mauern aus der Römerzeit wieder. Während ich noch die Kühle meiner nassen Badehose spürte, berührte ich mit der Hand die Oberfläche der antiken Mauer. Der Stein fühlte sich warm an, aber es war, als ob die Jahrhunderte, die er durchlebt hatte, immer noch eine gewisse Kälte bewahrten. Dort, in einem stillen Moment, atmeten das Rauschen des Meeres und die Geschichte im selben Rhythmus. In dieser Stadt ist die Zeit wie eine vielschichtige Mauer: Man geht darauf, aber man kann nicht hineingelangen, man nähert sich ihr nur durch das, was man fühlt.

4. Barcelona, Playa de la Barceloneta (ca. 15 Min. von Estació de França)

Nach Sonnenuntergang wird der Strand von Barceloneta zur Bühne für den stillen Tanz von Lichtern und Wellen.

Einer der ersten Strände, die einem bei Barcelona in den Sinn kommen, ist zweifellos die ewig energiegeladene Barceloneta. Dieser Strand, der sich direkt vor dem alten Fischerviertel der Stadt erstreckt, ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern beliebt und verdankt seine Popularität seiner leichten Erreichbarkeit und seiner lebhaften Atmosphäre. Vom Estació de França, einem der historisch und architektonisch schönsten Bahnhöfe der Stadt, erreicht ihr den pulsierenden Sand der Barceloneta nach einem angenehmen Spaziergang von etwa 15 Minuten in Richtung Hafengebiet. (Natürlich bietet die U-Bahn-Haltestelle Barceloneta der Linie L4 eine noch nähere Alternative zum Strand, aber in unserer zugorientierten Liste ist es auch ein besonderes Vergnügen, vom Estació de França aus zu Fuß zu gehen und die historische Atmosphäre aufzusaugen.)

Ja, ich gebe zu, die Barceloneta kann besonders in den Sommermonaten und an Wochenenden so voll sein, dass man kaum einen Platz findet. Aber genau diese Menschenmenge verleiht dem Strand auch seinen einzigartigen, lebendigen Geist. Selbst inmitten dieses Menschenstroms zu sein, lässt einen manchmal die Energie Barcelonas bis in die Fingerspitzen spüren. Eine lebendige Szene erwartet euch, gefüllt mit jungen Leuten, die am Strand Volleyball spielen, Straßenkünstlern, die riesige Sandskulpturen erschaffen, Skatern, die akrobatische Kunststücke vorführen, Musikern, die mit ihren rhythmischen Klängen für gute Laune sorgen, und natürlich unzähligen Menschen, die das Mittelmeer genießen. Die entlang der Küste aufgereihten Chiringuitos und die vielen verlockenden Tapas-Bars bieten zahlreiche Möglichkeiten, nach dem Baden einen Happen zu essen oder bei einem kühlen Getränk zu verschnaufen. Mein Favorit ist es, gegen Sonnenuntergang in einer dieser Bars Platz zu nehmen, die bunte Menge an mir vorbeiziehen zu sehen und dabei eine frische Meeresfrüchte-Tapas zu genießen. Dies ist eine Oase im Herzen der Stadt, an der ihr den kosmopolitischen und dynamischen Geist Barcelonas dem Meer am nächsten spüren könnt.

An einem Tag in Barceloneta fand ich mitten im Gedränge einen kleinen Stein, ganz gewöhnlich, grau, mit einer rissigen Kante. Aber als ich ihn in der Hand hielt, fühlte er sich aus irgendeinem Grund seltsam vertraut an. In diesem Moment war jeder um mich herum mit etwas beschäftigt: Jemand versuchte, auf ein Paddleboard zu steigen, ein anderer öffnete geräuschvoll eine Bierdose, Kinder schrien. Ich saß am Strand, drehte den Stein in meiner Hand und steckte ihn dann in meine Tasche. Ich schaute weder auf die Aussicht, noch machte ich etwas Instagram-würdiges. Ich war einfach da. Mitten in der Stadt, an einem Tag, an dem jeder auf seine Weise trieb, fühlte ich mich fest wie ein Stein. Und zum ersten Mal sah ich Barceloneta weniger als einen „Strand“ denn als einen Ort des Übergangs.

Die weite und einladende Küste im Osten: Valencia

5. Valencia, Playa de la Malvarrosa (Einfache Erreichbarkeit vom Stadtzentrum)

Wenn die Sonne untergeht, werden die Schatten länger, Valencia schweigt... Am Strand von Malvarrosa verabschieden sich die letzten Lichter von den Palmen-Sonnenschirmen.

Valencia ist für mich eine einzigartige Stadt, die sowohl mit ihrer historischen Struktur bezaubert als auch mit ihrer futuristischen Architektur überrascht und somit Gegensätze vereint. Und welch ein Glück, dass diese dynamische Stadt direkt an einem kilometerlangen, herrlichen Strand liegt: der Playa de la Malvarrosa. Wenn ihr am Hauptbahnhof von Valencia, der Estació del Nord, ankommt, seid ihr zwar nicht direkt in Gehweite zum Strand, aber keine Sorge, die Anbindung ist wirklich sehr einfach und angenehm. Mit Bussen, die direkt in der Nähe des Bahnhofs abfahren (z.B. die Linien 19 oder 32 sind mir in Erinnerung geblieben) oder einer Kombination aus U-Bahn und Straßenbahn erreicht ihr den Sandstrand in etwa 20-30 Minuten. Meine bevorzugte Art, den Strand zu erreichen, war jedoch oft mit dem Fahrrad oder bei einem langen Spaziergang (etwa 45-60 Min.) durch die wunderschönen Turia-Gärten oder die lebhaften Straßen der Stadt. Schon diese Fahrt war ein Abenteuer für sich; es gab nichts Schöneres, als durch das grüne Herz der Stadt zum Meer zu gelangen.

Malvarrosa ist ein weitläufiger Stadtstrand, der besonders durch seine schier endlose Breite auffällt. Der feine, goldfarbene Sand und das meist ruhige, warme Mittelmeerwasser machen ihn zum Liebling sowohl der Valencianer als auch der Besucher der Stadt. Der palmengesäumte Paseo Marítimo entlang der Küste ist ideal zum Spazierengehen, Radfahren, Inlineskaten oder einfach nur, um auf einer Bank zu sitzen und das Meer zu beobachten. Aber wenn ich an Malvarrosa denke, kommt mir als eines der ersten Dinge der herrliche Duft von Paella in den Sinn! Dies ist eine der besten Adressen, um die weltberühmte Paella Valencias zu probieren. Unzählige Restaurants entlang der Küste bieten authentische Köstlichkeiten, und der Geschmack einer Meeresfrüchte-Paella, die ich an einem Nachmittag in einem Restaurant aß, frisch aus dem Meer gekommen und mit der Meeresbrise am Tisch sitzend, ist mir noch immer präsent. Diese Küste, die einst auch das Zuhause des berühmten Schriftstellers Blasco Ibáñez war, ist der perfekte Ort, um sowohl unter der Mittelmeersonne Energie zu tanken als auch die lebendige, herzliche Atmosphäre Valencias in vollen Zügen zu genießen.

Als ich von den Turia-Gärten zu Fuß am Strand ankam, war es fast drei Uhr. Die Hitze hatte ihren Höhepunkt erreicht, aber niemand um mich herum hatte es eilig. Von einem alten Radio, das auf einer Decke am Strand lag, drang ein kratziger Flamenco-Klang. Direkt gegenüber der Strandpromenade setzte ich mich in ein kleines Lokal, dessen Name keinerlei Anspruch verriet. Auf der Karte stand Paella, aber als ich den Kellner fragte, sagte er: „Heute gibt es kein Huhn mehr, nur Meeresfrüchte.“ Mehr musste er nicht sagen. Als der Teller kam, sah eine der Garnelen darin aus, als hätte sie den Kopf gedreht, als wollte sie sagen: ‚Willkommen in Valencia.‘ An jenem Mittag blieb sowohl Salz in meinem Mund als auch in meiner Tasche. Aber innerlich fühlte ich mich seltsamerweise sehr leicht.

Die Sonne Andalusiens: Costa del Sol und Atlantikbrisen

6. Torremolinos, Playa del Bajondillo (ca. 20 Min. mit dem Zug von Málaga)

Hohe Gebäude lehnen sich zurück, Palmen wiegen sich sanft; in Torremolinos ist der Strand wie eine natürliche Erweiterung des Stadtlebens.

Torremolinos, vielleicht einer der bekanntesten und ikonischsten Urlaubsorte an der Costa del Sol, bietet mit den Cercanías-Zügen (Linie C1 ist hier ideal), die vom Zentrum Málagas abfahren, in etwa 20 Minuten Entfernung ein lebhaftes und pulsierendes Mittelmeererlebnis. Wenn ihr am Bahnhof Torremolinos Centro aus dem Zug steigt, findet ihr euch direkt im pulsierenden Herzen des Ortes wieder, in belebten Straßen mit Geschäften, Cafés und Restaurants. Von hier aus führt euch ein angenehmer, leicht bergab führender Spaziergang (dauert etwa 5-7 Minuten), besonders durch die berühmte Calle San Miguel, bekannt für ihre Souvenirläden und lebhafte Atmosphäre, direkt zu den weiten und einladenden Sandstränden der Playa del Bajondillo. Der Moment, in dem ich aus dem geschäftigen Treiben der Calle San Miguel heraustrete, das Meer erreiche und von der Mittelmeersonne umarmt werde, ist immer etwas Besonderes.

Playa del Bajondillo ist mit ihrem kilometerlangen feinen Sand und dem meist spiegelglatten, ruhigen Wasser einer der beliebtesten Orte an der Costa del Sol. Der Paseo Marítimo (Strandpromenade), der die Küste säumt, ist gesäumt von belebten Restaurants, Bars und Souvenirläden, die den typischen Urlaubsflair widerspiegeln. Einer der Momente, die mich in Torremolinos am meisten beeindrucken, sind zweifellos die ersten Morgenstunden. Bevor der Lärm der Menge den Tag erfüllt, bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltet, die Klarheit des Meeres und diese einzigartige Stille... In diesen Stunden zu schwimmen oder meine Schritte am fast leeren Strand zu zählen, tut meiner Seele gut. Am Nachmittag wird die Atmosphäre dann noch lebendiger, der Strand erlebt förmlich eine Energieexplosion. Ein Festmahl mit frischen Meeresfrüchten in einem der Chiringuitos am Strand – besonders die Espetos de Sardinas (Sardellenspieße) solltet ihr probieren – oder einfach nur ein eiskaltes Cerveza genießen und die andalusische Sonne auf sich wirken lassen, gehört untrennbar zum Torremolinos-Erlebnis.

Als ich zum ersten Mal in Torremolinos ankam, war es sieben Uhr morgens. Die Calle San Miguel schlief noch; nur Reinigungskräfte und ein paar Ladenbesitzer, die ihre Schaufenster dekorierten, waren zu sehen. Als ich zum Strand hinunterging, war niemand da, nur das Meer und ich. Ich zog meine Schuhe aus und ging ins Wasser; als die erste Welle meine Knöchel traf, dachte ich nur: „Selbst der Trubel Spaniens lässt einen morgens allein.“ Später, als ich mittags die Strandpromenade entlangging, kam aus einem Chiringuito der Duft von Sardinen. Auf Empfehlung des Kellners bestellte ich Espetos. Dazu eine Zitronenscheibe, eine Flasche eiskaltes Cerveza. Als ich vor dem Teller stand und den ersten Bissen nahm, konnte ich nicht unterscheiden, ob das Meersalz auf meiner Zunge oder auf dem Fisch war.

7. Cádiz, Playa de la Victoria (ca. 10-15 Min. Fußweg vom Bahnhof)

Wenn sich das Meer zurückzieht, gehen die Menschen manchmal nicht zum Ufer, sondern zu sich selbst. In Cádiz ist der Sonnenuntergang nicht nur ein visueller, sondern auch ein emotionaler Moment.

Cádiz, die jahrtausendealte Stadt an der Atlantikküste Andalusiens, hatte für mich schon immer eine einzigartige, etwas geheimnisvolle Atmosphäre, in der die Kraft des Ozeans und die Tiefe der Geschichte aufeinandertreffen. Vom Hauptbahnhof der Stadt führt ein etwa 10-15-minütiger, bequemer Spaziergang durch das modernere Viertel außerhalb der Stadtmauern zur Playa de la Victoria, die oft als einer der besten Stadtstrände Europas bezeichnet wird. Als ich aus dem Bahnhof kam und mich dem Ozean näherte, spürte ich sofort an dem frischen, jodhaltigen Geruch in der Luft und dem Flüstern des Windes, dass ich mich in einer anderen geografischen Region befand als am Mittelmeer. Dieser Strand fällt besonders durch seine schier endlose Länge und beeindruckende Breite auf; kilometerlanger goldgelber Sand vermittelt ein Gefühl von Weite und Freiheit.

Die Playa de la Victoria ist nicht nur ein Anziehungspunkt für uns Reisende, sondern auch ein lebendiger, atmender Strand, der von den Einheimischen von Cádiz (die sich Gaditanos nennen) intensiv genutzt wird. Besonders in den Sommermonaten und an Wochenenden herrscht hier eine sehr lebhafte und energiegeladene Atmosphäre. Obwohl sie an der Atlantikküste liegt, hat sie meist kontrollierte Wellen, die sich gut zum Schwimmen eignen. Einer der unvergesslichsten Momente für mich hier ist jedoch definitiv der Sonnenuntergang. Die Sonne langsam wie ein riesiger Feuerball über dem Atlantik verschwinden zu sehen, von diesem weiten Strand aus, und zu beobachten, wie sich der Himmel erst orange, dann rot und schließlich lila färbt... In solchen Momenten scheint die Zeit stillzustehen. Die Abende, an denen ich mit einem Getränk in der Hand am Strand saß und diese Aussicht genoss, gehörten zu den meditativsten Momenten meiner Reisen. Die entlang der Küste aufgereihten Chiringuitos und Restaurants sind besonders in Bezug auf frische Meeresfrüchte und lokale andalusische Spezialitäten sehr ambitioniert. Der Geschmack eines gegrillten Fisches, frisch aus dem Ozean, den ich an einem Abend aß, ist mir noch immer in Erinnerung. Wenn ihr nach Cádiz kommt, solltet ihr unbedingt einen Sonnenuntergang an der Playa de la Victoria erleben.

Es war eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang. Das Weinglas, das ich von einem Chiringuito bekommen hatte, wurde in einen Pappbecher umgefüllt, „Glas ist verboten“, sagten sie. Am Strand gab es viele Sitzplätze, aber ich wählte den Rand der Menge, um die Leute aus der Ferne zu beobachten und selbst nicht zu sehr aufzufallen. Als die Sonne langsam am Horizont des Ozeans versank, holte ein alter Mann neben mir ein winziges Transistorradio aus seiner Tasche und begann, zur Flamenco-Musik mitzusummen. Obwohl ich die Sprache nicht verstand, kam mir der Rhythmus bekannt vor. In diesem Moment bemerkte ich nicht, dass ich in Cádiz allein war, sondern dass ich niemanden kannte. Und zum ersten Mal fühlte sich das gut an.

Die wilde Schönheit des Nordens: Verborgene Schätze des Baskenlandes, Asturiens und Galiciens

8. San Sebastián, Playa de la Concha (ca. 15 Min. vom Bahnhof)

Selbst wenn der eleganteste Strand Europas so überfüllt ist, schafft er es immer noch, stilvoll auszusehen. Unter jedem Sonnenschirm wird eine andere Geschichte geschrieben.

San Sebastián (Donostia), die gastronomische Hauptstadt des Baskenlandes und berühmt für ihre atemberaubende Schönheit, macht nicht nur mit seinen köstlichen Pintxos von sich reden, sondern auch mit der Playa de la Concha, die von vielen als einer der elegantesten und schönsten Stadtstrände Europas angesehen wird. Der Hauptbahnhof der Stadt (Estación del Norte) liegt direkt am Ufer des Flusses Urumea, und von hier aus führt ein etwa 15-minütiger angenehmer Spaziergang durch die schicken, von Belle-Époque-Architektur geprägten Straßen direkt zu diesem ikonischen Strand. Schon während dieses Spaziergangs umhüllt einen die aristokratische Atmosphäre von San Sebastián; jedes Gebäude, jede Ecke wirkt wie ein Kunstwerk.

La Concha, benannt nach ihrer perfekten muschelförmigen (concha) Bucht, verzaubert wirklich auf den ersten Blick. Die Insel Santa Clara, die wie ein Juwel mitten in der Bucht liegt, und die Berge Urgull und Igueldo, die sich wie schützende Riesen zu beiden Seiten erheben, vervollständigen diese postkartenreife Szenerie. Der feine, fast weiße Sand des Strandes und das meist wellenlose, ruhige Wasser bieten eine ideale Umgebung zum Schwimmen und Sonnenbaden. Es ist schwer, die Ruhe zu beschreiben, die man beim Schwimmen in diesem klaren Wasser empfindet, umgeben von dieser natürlichen und architektonischen Schönheit. Das eigentliche Markenzeichen von La Concha ist jedoch vielleicht die berühmte Promenade mit ihren verzierten weißen Geländern, die sich elegant entlang der Küste erstreckt: der Paseo de La Concha. Auf diesem Weg langsam mit einem Eis in der Hand zu schlendern, das alltägliche Treiben der Einheimischen zu beobachten oder einfach auf einer der verzierten Bänke zu sitzen und stundenlang die einzigartige Aussicht zu genießen... Das sind einige der unvergesslichsten Erinnerungen an meine Reisen nach San Sebastián. Dies ist nicht nur ein Strand, sondern vielmehr das Freiluft-Wohnzimmer der Stadt; eine perfekte Harmonie von Eleganz und Natur.

Ich lehnte an einem der berühmten weißen Geländer, als ich am La Concha entlangging. Das Haselnusseis schmolz in meiner Hand, nasser Sand sammelte sich in meinen Schuhen. Es waren Leute am Strand unterwegs, aber niemand hatte es eilig; jeder schien Teil einer stillen Choreografie zu sein. Leise Musik vom gegenüberliegenden Ufer wurde vom Wind verzerrt und war dann wieder zu hören. Ein älteres Paar setzte sich auf die Bank neben mir, sie schauten einfach nur auf die Bucht, ohne ein Wort zu wechseln. In diesem Moment wurde mir klar: In San Sebastián kann man auch existieren, ohne etwas zu tun. Und das ist ein echter Luxus.

9. San Sebastián, Playa de la Zurriola (ca. 15-20 Min. vom Bahnhof)

Auf jeder Schulter, die ein Surfbrett trägt, liegt ein wenig Mut und ein wenig Freiheit. Der Strand von Zurriola wird jeden Tag Schauplatz eines neuen Kampfes.

Nach der eleganten und ruhigen Atmosphäre der weltberühmten La Concha in San Sebastián, seid bereit, die jüngere, dynamischere und definitiv wellenreichere Seite der Stadt kennenzulernen: die Playa de la Zurriola. Diesen Strand im Viertel Gros erreicht ihr vom Hauptbahnhof (Estación del Norte) aus, indem ihr eine der schönen Brücken über den Fluss Urumea überquert – ich bevorzuge meist die Kursaal-Brücke – und einem angenehmen Spaziergang von etwa 15-20 Minuten folgt. Sobald ihr das Viertel Gros betretet, spürt ihr, wie sich die Atmosphäre verändert und eine unkonventionellere und energiegeladenere Stimmung aufkommt.

Im Gegensatz zum fast seeähnlichen ruhigen Wasser der La Concha ist Zurriola den stärkeren und direkteren Wellen des Atlantiks ausgesetzt. Genau diese Eigenschaft macht ihn zu einem der beliebtesten Surfspots im Norden Spaniens. Als ich den Strand betrat, fielen mir als Erstes die Dutzenden von Surfern auf, die mit den Wellen tanzten, und diese freiheitsliebende Atmosphäre. Am Strand Surfer aller Niveaus – von Anfängern bis zu Profis – in ihrem unerbittlichen Kampf mit den Wellen oder beim gekonnten Gleiten zu beobachten, ist schon für sich ein Vergnügen. Wenn ihr eine Leidenschaft fürs Surfen habt oder euch fragt: „Warum nicht?“, könnt ihr in einer der zahlreichen Surfschulen entlang der Küste Unterricht nehmen oder Ausrüstung mieten. Diese Surfkultur verleiht dem Strand eine entspanntere, sportlichere und definitiv energiegeladenere Atmosphäre. Das direkt hinter dem Strand gelegene Kongresszentrum und Auditorium Kursaal mit seiner modernen Architektur fügt der Landschaft eine andere, zeitgenössische Dimension hinzu. Nach der klassischen, fast aristokratischen Schönheit der La Concha ist es ein wunderbarer Beweis dafür, wie vielfältig die Erlebnisse sind, die San Sebastián bieten kann, diese jüngere, sorglosere und lebhaftere Seite der Stadt zu sehen. Auf der einen Seite die La Concha, ein Symbol der Ruhe und Eleganz, auf der anderen Seite die Zurriola, die Adresse für Energie und Abenteuer... San Sebastián zeigt schon allein mit diesen beiden Stränden, was für ein besonderer Ort es ist.

Als ich das erste Mal in Zurriola war, war ich die einzige Person ohne Surfbrett. Am Strand beobachtete ich eine junge Frau, die auf Knien versuchte, auf ihr Brett zu steigen, und mir fiel auf, dass sie trotz wiederholter Rückschläge durch die Wellen nicht aufgab. Jeder um mich herum hatte Salz auf der Haut und blaue Flecken, aber auch einen seltsamen Frieden im Gesicht. Ich setzte mich auf eine Bank, zog meine Schuhe aus und grub meine Füße etwas tiefer in den Sand. In diesem Moment bemerkte ich etwas: Hier muss niemand „gut“ sein – es reicht, einfach da zu sein, in diesem Moment. Vielleicht ist Zurriola deshalb einer der seltenen Strände, an denen selbst das Zuschauen zu einem Erlebnis wird.

10. Gijón, Playa de San Lorenzo (ca. 10-15 Min. Fußweg vom Bahnhof)

Auf der einen Seite der Rhythmus des Ozeans, auf der anderen die Stadt… In Gijón gibt es eine zwischen beiden eingeklemmte Stille.

Gijón, eine der größten und lebendigsten Städte an der sattgrünen Costa Verde (Grüne Küste) im Norden Spaniens, hat mich schon immer sowohl mit ihrer dynamischen Atmosphäre als auch mit ihren wunderbaren, fast mit der Stadt verschmolzenen Stränden fasziniert. Der berühmteste und prächtigste dieser Strände ist die Playa de San Lorenzo, die sich wie ein Bogen im Herzen der Stadt erstreckt. Vom Bahnhof Gijón (Estación de Gijón Sanz Crespo) erreicht ihr diesen weiten und beeindruckenden Sandstrand leicht nach einem etwa 10-15-minütigen Spaziergang durch die meist flachen und angenehmen Straßen der Stadt, bei dem ihr die einzigartige Architektur Asturiens beobachten könnt. Wenn man aus dem Bahnhof kommt und sich dem Ozean nähert, umfängt einen sofort die Energie der Stadt und die frische Luft des Nordens.

San Lorenzo ist für mich einer der seltenen Stadtstrände, an denen die Gezeiten (la marea) so deutlich und beeindruckend sind. Der riesige Sandbereich, der bei Ebbe freigelegt wird, scheint sich schier endlos zu erstrecken. In solchen Momenten am Strand spazieren zu gehen, seine Fußspuren im nassen Sand zu hinterlassen, wo das Meer meterweit zurückgewichen ist, und den Kindern und Hunden beim freien Herumtollen zuzusehen... Das sind die einzigartigen Erlebnisse, die San Lorenzo bietet. Bei Flut (pleamar) wird der Strand zwar schmaler, bietet aber durch seine geschützte Lage eine sichere Umgebung zum Schwimmen. Direkt hinter dem Strand erstreckt sich die kilometerlange berühmte Strandmauer „El Muro“ (Paseo del Muro de San Lorenzo), ein unverzichtbarer Treffpunkt für die Einwohner von Gijón und Besucher. Früh am Morgen die Läufer auf El Muro zu sehen, am späten Nachmittag Familien beim Spazierengehen, Radfahrer oder einfach nur Menschen, die auf Bänken sitzen und den Ozean beobachten, zeigt, dass dies nicht nur ein Strand ist, sondern das pulsierende soziale Herz von Gijón. Hier entlangzugehen und auf der einen Seite die Wellen des rauen Kantabrischen Meeres und auf der anderen Seite die lebendige Silhouette der Stadt zu betrachten, ist wirklich faszinierend.

Ich hatte meine Schuhe ausgezogen, als ich an El Muro entlangging. Der Sand war noch feucht, aber die Sonne hatte der Oberfläche eine leichte Wärme verliehen. An diesem Tag hatte sich das Meer im Vergleich zum Morgen fast fünfzig Meter zurückgezogen; als ich am selben Ort am Morgen spazieren ging, reichte mir das Wasser bis zu den Knöcheln, jetzt sah es aus wie eine Linie am Horizont. In meiner Nähe trug ein Kind Handvoll um Handvoll Meerwasser zu einer der kleinen Wasserpfützen, die im Sand zurückgeblieben waren. Ich fragte nicht nach dem Grund. Aber in der Sinnlosigkeit dieses getragenen Wassers lag ein seltsamer Frieden. In San Lorenzo wird man manchmal Teil eines Rhythmus, indem man einfach nur da ist, ohne etwas zu tun.

11. Gijón, Playa de Poniente (ca. 10 Min. vom Bahnhof)

Der Himmel ist grau, das Meer friedlich… Am Strand von San Lorenzo scheint das Leben dem Rhythmus der Wellen ausgeliefert zu sein.

In Gijón, direkt westlich der lebhaften Playa de San Lorenzo, die zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist, bietet die Playa de Poniente eine wunderbare Alternative für diejenigen, die eine modernere Note und eine allgemein ruhigere Umgebung suchen. Einer der größten Vorteile dieses Strandes ist seine Nähe zum Bahnhof der Stadt; ein bequemer und völlig flacher Spaziergang von nur 10 Minuten, sogar kürzer als von San Lorenzo, bringt euch direkt auf den Sand. Besonders bei einem kurzen Abstecher nach Gijón mit dem Zug oder wenn meine Zeit begrenzt war, war die praktische Lage von Poniente immer mein Retter.

Poniente vermittelt vielleicht nicht das gleiche natürliche Strandgefühl wie San Lorenzo; es wirkt eher wie ein sorgfältig angelegter, moderner Stadtstrand. Diese Eigenschaft macht ihn jedoch besonders attraktiv für Familien mit Kindern und diejenigen, die eine ruhigere, kontrolliertere Umgebung suchen. Da die Wellen hier im Vergleich zu San Lorenzo meist viel ruhiger und geschützter sind, bietet er einen sichereren Badebereich für die Kleinen. Die fröhlichen Geräusche der im Wasser spielenden Kinder scheinen Teil der friedlichen Atmosphäre dieses Ortes zu sein. Direkt neben dem Strand zeichnet die Marina von Gijón (Puerto Deportivo) mit ihren schicken Booten eine moderne Silhouette, während das ebenfalls nur wenige Gehminuten entfernte Acuario de Gijón (Aquarium) eine unterhaltsame Alternative besonders für Familien bietet. Einmal habe ich meinen Strandgenuss mit einem Besuch im Aquarium verbunden; es war eine interessante Erfahrung, nach der Entdeckung der faszinierenden Unterwasserwelt wieder an die Ozeanküste zurückzukehren. Dieses Gebiet, das durch die erfolgreiche Umwandlung eines ehemaligen Werftgeländes gewonnen wurde, spiegelt mit seinen modernen Skulpturen, Grünflächen und seiner geordneten Struktur das zeitgenössischere Gesicht von Gijón wider. Nach der historischen und natürlichen Lebendigkeit von San Lorenzo ist die ruhigere und geordnetere Atmosphäre von Poniente ideal für diejenigen, die ein anderes Stranderlebnis in der Stadt suchen.

An einem frühen Morgen besuchte ich Poniente; Gijón erwachte gerade. Am Strand formten ein paar Kinder mit bunten Eimern Figuren im nassen Sand. In der Ferne versuchte ein Vater, seinem Sohn das Schwimmen beizubringen – es gab kaum Wellen, das Wasser war fast bewegungslos. Ich setzte mich auf eine Bank und blickte auf die Boote in der Marina, die sich leicht im Wind wiegten. Am Tag zuvor war ich im Trubel von San Lorenzo unterwegs gewesen, jetzt hier schien alles wie eine ‚stille Zustimmung‘ zu sein.

12. A Coruña, Playa de Riazor (ca. 15-20 Min. Fußweg vom Bahnhof)

Wo der Atlantik aufschlägt und der Beton schweigt: Riazor.<br />

A Coruña, eine bedeutende Hafenstadt in der Region Galicien am nordwestlichen Zipfel Spaniens, die den starken Wellen des Atlantischen Ozeans ausgesetzt ist, beherbergt trotz ihrer Lage an der Ozeanküste einen überraschend geschützten und einladenden Strand im Stadtzentrum: die Playa de Riazor. Vom Hauptbahnhof der Stadt (Estación de A Coruña-San Cristovo) erreicht ihr diesen weiten und geschwungenen Sandstrand nach einem etwa 15-20-minütigen Spaziergang durch meist flache und moderne Stadtstraßen. Während dieses Spaziergangs begann ich, nach den Regionen des Baskenlandes und Asturiens, die andere, etwas melancholischere, aber ebenso reizvolle Atmosphäre Galiciens in der Architektur und sogar in der Luft zu spüren.

Riazor liegt zusammen mit seinem direkten Nachbarn, dem Strand von Orzán, in einer weiten, halbmondförmigen natürlichen Bucht vor der Stadt. Dank dieser besonderen Lage ist er einigermaßen vor den oft starken Wellen des imposanten Atlantiks geschützt und bietet meist eine ruhigere, einladendere Umgebung zum Schwimmen. Es war eine angenehme Überraschung für mich, direkt an der Ozeanküste in so ruhiges Wasser zu gehen. Mit seinem goldfarbenen Sand und dem meist makellosen Meer ist er sowohl bei den Einwohnern von A Coruña als auch bei uns Reisenden, die die Stadt erkunden, sehr beliebt. Der direkt hinter dem Strand verlaufende Paseo Marítimo (Strandpromenade), einer der längsten Europas, bietet kilometerlang eine wunderbare Möglichkeit, mit Meerblick spazieren zu gehen, Fahrrad zu fahren oder einfach nur dazusitzen und dem Rauschen des Ozeans zu lauschen. Für mich waren die Spaziergänge auf diesem Paseo Marítimo, mit der fernen Silhouette des Herkulesturms (Torre de Hércules) auf der einen Seite und der Lebendigkeit von Riazor auf der anderen, unvergesslich. Außerdem verleiht die Tatsache, dass sich das legendäre Riazor-Stadion des Fußballvereins Deportivo La Coruña direkt neben dem Strand befindet, der Aussicht ein ikonisches und sportliches Element. Sich vorzustellen, wie an Spieltagen die Anfeuerungsrufe aus dem Stadion bis zum Strand dringen, ist schon aufregend.

Als ich in Riazor ankam, war das Meer noch kühl, aber die Wellen waren merkwürdig leise. Nahe am Ufer lag eine Frau auf ihrer Sonnenliege und las ein Buch; ab und zu hob sie den Kopf, blickte nur zum Horizont und kehrte dann wieder zu den Zeilen zurück. Während ich den Paseo Marítimo entlangging, erschien der Herkulesturm in der Ferne wie ein verschwommener Schatten. Der vom Wind hergetragene Geruch von Algen war anders als an jedem anderen Ort – ein bisschen nordisch, ein bisschen fremd. In diesem Moment wurde mir klar, dass Galicien eine einsame, aber selbstbewusste Ausstrahlung hat. Riazor ist kein Ort im Ozean, sondern an seiner Schwelle. Und manchmal reicht es schon, nur bis zu dieser Schwelle zu gehen.

Die unwiderstehliche Leichtigkeit, mit dem Zug zum Strand zu gelangen, und der Genuss der Reise

Wie ihr seht, müsst ihr nicht unbedingt Stunden hinter dem Steuer verbringen, euch mit dem Stress eines Mietwagens herumschlagen oder euch durch komplizierte Buslinien kämpfen, um zu Spaniens wunderschönen, sonnigen und einladenden Stränden zu gelangen. Es gibt so viele wunderbare Möglichkeiten, bequem im Zug zu reisen, die vorbeiziehende Landschaft vom Fenster aus zu genießen und sich nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt in die Arme des türkisfarbenen Wassers und des goldgelben Sandes fallen zu lassen! Diese Liste ist nur eine kleine Auswahl meiner Lieblingsziele, die ich im Laufe der Jahre bei meinen Erkundungen Spaniens auf Schienen entdeckt habe und bei denen ich die einzigartige Praktikabilität und den Genuss des Zugreisens bewundert habe.

Mit dem Zug zu reisen ist für mich mehr als nur eine komfortable und oft umweltfreundliche Transportmethode; es macht die Reise selbst zu einem unvergesslichen Teil des Erlebnisses. Die vielfältigen Landschaften Spaniens vom Fenster aus zu beobachten, mal durch einen Olivenhain, mal durch ein Küstenstädtchen zu gleiten, die Herzlichkeit zu spüren, wenn man sich einen Waggon mit Einheimischen teilt, und stressfrei und genussvoll von einer Stadt zur anderen zu gelangen... All das wird eurer Spanienreise einen unschätzbaren Wert verleihen. Ich hoffe, diese zusammengestellte Liste von 12 Stränden inspiriert euch bei eurer nächsten Spanienreise und ihr lasst euch von den Schienen zu den warmen Gewässern des Mittelmeers oder den erfrischenden Wellen des Atlantiks führen.

Jetzt seid ihr dran: Welcher der Strände auf dieser Liste hat bei euch ein „Das muss ich unbedingt sehen!“ ausgelöst? Vielleicht kennt ihr ja ein anderes verstecktes Paradies, das nur wenige Schritte von einem Bahnhof entfernt liegt und es absolut verdient hätte, in dieser Liste aufgeführt zu werden? Was ist eurer Meinung nach die beeindruckendste, unvergesslichste Kombination aus Bahnhof und Strand? Teilt eure Erfahrungen, Favoriten und wertvollen Vorschläge im Kommentarbereich unten mit uns! Wer weiß, vielleicht planen wir gemeinsam die Route für unser nächstes Spanien-Abenteuer und stechen zu neuen Entdeckungen in See!

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Veröffentlichungsdatum: 15 May 2025
 |  Autor: Batrov
 |  Kategorie: Europas Strände

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