8 historische Zugreisen in Europa (2025 Guide)

Entdecke Europas historische Zugrouten – 8 unvergessliche Reisen voller Landschaft, Kultur und Genuss. Der Guide für 2025.
Europas historische Zugrouten... Wenn du beim Hören dieser Worte nur an Transport denkst, schnapp dir einen Koffer und denk noch einmal nach! Denn diese Routen dienen nicht nur dazu, von einem Ort zum anderen zu gelangen, sondern dich in eine andere Zeit zu versetzen. Diese dampfenden Träume auf Schienen erfreuen gleichzeitig Geschichtsliebhaber und Instagram-Phänomene. Einfach gesagt: 13 Jahre lang bin ich quer durch diesen Kontinent mit dem Zug gereist – manchmal habe ich an einem Bahnhof den Sonnenuntergang beobachtet, manchmal bin ich versehentlich in die Lokführerkabine geraten und fühlte mich wie der Kapitän des Zuges.

Holzbänke, Fenster voller Erlebnisse und Geschichten, die von den Schienen erzählen... Dieser alte Wagen war vor der Restaurierung wie ein stiller Zeuge. Auch wenn er heute in Luxus und Komfort wiedergeboren wurde, vermittelt er in seinem schlichten Zustand immer noch tief das Gefühl der Zeit.
Europas historische Zugrouten bieten nicht nur Nostalgie, sondern auch moderne Auszeiten, die mit Technologie verschmelzen. Mit erneuerten Panoramafenstern, thematischen Nachtzügen, Gastronomiewagen und umweltfreundlichen Lokomotiven sprechen diese Routen mittlerweile nicht nur Geschichtsenthusiasten, sondern auch Liebhaber nachhaltiger Reisen an. Außerdem lassen sich die meisten Routen jetzt direkt über mobile Apps verfolgen. Hör auf den Ruf der Schienen; es ist nicht nur eine Reise, sondern ein Spaziergang durch die Windungen der Zeit. Und ja, vergiss deinen Terminplaner nicht – denn manche Ausblicke wollen nur erinnert, nicht geteilt werden.
1. El Transcantábrico Gran Lujo – Spaniens verborgener Schatz im Norden
Startpunkt: San Sebastián → Santiago de Compostela
Beste Reisezeit: Mai – September
🍴 Genusspause: Frische Meeresfrüchte und lokaler Cider in Viveiro
Unter den Europas historischen Zugrouten gibt es kaum etwas, das den Begriff „Luxus“ so voll und ganz verdient wie diese Reise. Sie bringt dich nicht nur von A nach B, sondern zieht dich in ein zeitloses Erlebnis hinein. Die historischen Waggons aus dem Jahr 1923 wurden so liebevoll restauriert, dass du dich beim Herumlaufen wie zu einer Gala-Party in der Gatsby-Ära eingeladen fühlst. Nur dass du hier statt eines Smokings durch ein Panoramafenster auf den Ozean blickst. 2025 wurde das Wi-Fi im Zug verbessert, aber Hand aufs Herz – bei diesen Ausblicken schaut man selbst Instagram am liebsten gar nicht erst an.
Dieser Luxuszug startet in San Sebastián und schlängelt sich 7 Tage lang bis nach Santiago de Compostela. Unterwegs begleiten dich asturische Küstendörfer, geschichtsträchtige Städte in Galicien und endlose grüne Hügel. Besonders der in diesem Jahr erstmals ins Programm aufgenommene Halt in Viveiro verzaubert sofort mit mittelalterlichen Gassen und authentischen Meeresfrüchten. Naturwunder wie Praia das Catedrais machen diese Reise zu einem Open-Air-Museum.
Im Zug eröffnet sich eine ganz eigene gastronomische Welt. Zum Frühstück gibt es lokale Olivenöle, mittags regionale Tapas und abends Menüs mit Michelin-Sternen – mein persönliches Highlight war der „bacalao a la gallega“ (Kabeljau auf galizische Art), der mir noch immer im Gedächtnis bleibt. Außerdem wurden 2025 nachhaltige Produkte in das Menü integriert und die veganen Optionen erweitert. Dieser Zug blickt also nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft.
Wenn du sagst: „Ich möchte Europa mit einem Luxuszug entdecken, aber die klassischen Routen sind mir zu öde“, dann ist diese Route genau das Richtige für dich. Sie bietet sowohl Meer- als auch Bergpanoramen, vereint Geschichte und Genuss und gewährt eine digitale Auszeit. Beim Packen deines Koffers: Im El Transcantábrico geht es selbst darum, sich ein wenig zu verlieren. (Aus Erfahrung: Ich war mal so weit, bis in die Lokführerkabine zu wandern und anschließend im falschen Waggon Champagner zu schlürfen.)

Knöpfe, Hebel und analoge Anzeigen… Diese Kabine war das Steuerzentrum einer Ära, in der Erfahrung mehr zählte als Technologie. Heute sind digitale Systeme am Werk, aber dieses Cockpit hält immer noch den Puls der Vergangenheit.
2. Bernina Express – Zwischen Eis und Sonne von der Schweiz nach Italien
Startpunkt: Chur → Tirano
Beste Reisezeit: Dezember – April (Schneeperiode), Mai – Juni (blühende Berglandschaften)
Innovation: QR-Code-gestütztes Audio-Guide-System und neue Panoramawaggons mit Ultra-View-Fenstern
Unter den Europas historischen Zugrouten gehört der Bernina Express definitiv zu denen, die Instagram am besten stehen. Diese beeindruckende Reise, die in Chur in der Schweiz beginnt, führt dich nicht nur durch Berge, sondern auch durch die wechselnden Jahreszeiten. Auf der einen Seite schneebedeckte Gipfel, auf der anderen blühende Hänge… Der Zug erklimmt bis zu 2.253 Meter und setzt zu einer eleganten Abfahrt in Tirano, Italien, an. Jeder Augenblick und jeder Blick aus dem Fenster rechtfertigt jeden Cent des Tickets.
Wunder wie die Landwasser-Viadukt, der Albula-Tunnel, der Lago Bianco und der Morteratsch-Gletscher sind feste Bestandteile dieser Route. Besonders der Brusio-Spiralenviadukt... Ja, der Zug dreht sich tatsächlich um sich selbst! Vergiss in dem Moment nicht, aus dem Fenster zu winken; später könntest du auf den Fotos deinen eigenen Abschiedsgruß entdecken. Jeder, der den Bernina Express erlebt hat, schwört: Dieser Zug entgleist nicht nur deine Zeitwahrnehmung.
Dieses Jahr wurden die Panoramafenster blendfrei gestaltet und hinter den Sitzen sorgen QR-Codes dafür, dass jede Aussicht nun von einem Audiokommentar begleitet wird. Es ist kein gewöhnlicher Gebirgspass; es ist eine Reise, bei der dir Vergangenheit, Kultur und Natur etwas zu erzählen haben. Zudem herrscht eine spürbare Stille, denn dank ökologischer Updates beobachtet der Zug die Natur, ohne sie zu schädigen.
Und natürlich wartet am Ziel Tirano ein großartiges Überraschungsmenü auf dich, falls der Alpenduft deinen Appetit anregt. Gleich neben dem Bahnhof befindet sich die kleine, aber ambitionierte Trattoria „Bernina Bites“, die Risotto mit Bergkäse und einem modernen italienischen Twist serviert. Lass den Zug ruhig seine Runden drehen, aber diesen Genuss solltest du dir nicht entgehen lassen.
„Stell dir eine Reise vor, zwischen den schneebedeckten Zähnen der Alpen und dem warmen Hauch des Mittelmeers…“
3. Flåmsbana – Norwegens kleiner, aber eindrucksvoller Zug
Startpunkt: Flåm → Myrdal
Beste Reisezeit: Juni – September (grüne Täler), Dezember – Februar (Schneelandschaften)
Alternative: Möglichkeit, von Myrdal nach Flåm mit dem Fahrrad abzusteigen
Unter den Europas historischen Zugrouten ist Flåmsbana die kürzeste, aber vielleicht auch die beeindruckendste. Auf die Frage „Was kann man in 20 Kilometern schon erleben?“ antworte ich: Hier ist der Weg zur Landschaft der schnellsten Art. Dieser Zug, der von Flåm aus in eine Höhe von 860 Metern nach Myrdal aufsteigt, legt Norwegens steile Täler, tosende Wasserfälle und himmelhohe Gipfel in greifbarer Nähe vor dir aus. Eine Naturwunderreise voller Tunnel und steiler Anstiege erwartet dich auf jeder Strecke.
Hier werden nicht nur deine Augen, sondern auch deine Ohren verwöhnt. Einer der eindrucksvollsten Momente der Reise ist der kurze Halt am Kjosfossen-Wasserfall. Ohne den Zug zu verlassen, tauchst du beinahe durch den Blick aus dem Fenster in das Rauschen des Wasserfalls ein. Im Sommer können hier sogar traditionelle norwegische Folkloretänze aufgeführt werden. Bevor du fragst: „Was war das gerade?“, schnapp dir am besten gleich deine Kamera – Norweger überraschen nicht nur mit Lachs, sondern auch mit unerwarteten Einlagen.
In den letzten Jahren wurden die Lokomotiven des Zuges vollständig elektrisch, sodass die Fahrt nicht nur leiser, sondern auch umweltfreundlicher geworden ist. 2024 wurden die Fenster erneuert und versprechen nun Selfies in maximaler Klarheit – aber ehrlich gesagt, leg das Handy besser beiseite und genieße einfach den Anblick. Die Landschaft ist so überwältigend, dass man glatt vergisst, Fotos zu machen.
Wenn der Zug in Myrdal ankommt, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder steigst du wieder ein, um dieselbe Aussicht in umgekehrter Richtung zu genießen, oder du mietest ein Fahrrad, um eine traumhafte 20 Kilometer lange Abfahrt durch das Tal zu erleben. Was ich gemacht habe? Natürlich bin ich mit dem Zug zurückgefahren – denn manche Romantik wird durch Pedale nicht getrübt.
„Es gibt sogar Menschen, die den Zug heirateten! Ich habe nur Fotos gemacht, versprochen.“
4. Centovalli Express – Ein Grenzausflug zwischen der Schweiz und Italien
Startpunkt: Locarno → Domodossola
Beste Reisezeit: September – Oktober, wenn der Herbst seine Farben zeigt und die Weinlese beginnt
Haltepunkt: Besuch einer Steinkirche in Intragna und eine Pizza-Pause in Domodossola
Unter den Europas historischen Zugrouten sticht der Centovalli Express vor allem durch sein budgetfreundliches Angebot hervor – der Name bedeutet „hundert Täler“ und ist alles andere als übertrieben. Diese 52 Kilometer lange Route, die in der schweizerischen Stadt Locarno beginnt und sich bis zur italienischen Stadt Domodossola zieht, schlängelt sich durch Täler, über Steinbrücken, vorbei an kleinen Dörfern und Weinbergen. Jede Kurve hält ein neues Postkartenmotiv für dich bereit.
Diese Strecke ist so langsam, dass sie deine Gewohnheit des schnellen Reisens vergessen lässt, aber gleichzeitig so vollgepackt mit Eindrücken ist, dass keine Minute verloren geht. Du fährst immer wieder über Brücken und Tunnel, und jeder Übergang fühlt sich an wie ein kleiner Film. Besonders die historische Steinbrücke in Intragna verwandelt sich dank der kurzen Verzögerung des Zuges in ein Freiluftstudio für passionierte Fotografen. Diese Reise fasziniert nicht nur durch ihre Ausblicke, sondern auch durch die kulturellen und kulinarischen Schätze an den Haltepunkten.
In diesem Jahr wurden auf der Centovalli-Strecke spezielle Züge mit lokalen Events organisiert. Für das in Domodossola im Oktober stattfindende „vino e castagne“ (Wein und Kastanien) Festival wurden sogar zusätzliche Waggons eingesetzt. In dieser kleinen, aber beeindruckenden Stadt kann ein Weinbegleiteter Kastanien-Dessert-Moment das kulinarische Finale dieser Reise bilden.
Und natürlich ein unvergesslicher Moment: Während der Fahrt breitete sich eine Gruppe Ziegen auf den Schienen aus. Der Lokführer wartete geduldig, und dann kam die Ansage: „Signori passeggeri, questa è una mucca svizzera testarda...“ (Meine Damen und Herren, dies ist eine widerspenstige Schweizer Ziege.) Zugegeben, der Zug hatte dadurch etwas Verspätung, aber solche Anekdoten erlebt man nur auf echten Zugreisen.
„Im Schweizer Zug gibt es nur Verspätung wegen Ziegen. Da gebe ich mich geschlagen.“
5. Mariazellbahn – Eine stille Andacht im Herzen Österreichs
Startpunkt: St. Pölten → Mariazell
Beste Reisezeit: Im Frühling, wenn die Natur erwacht, und im Winter, wenn eine märchenhafte Schneelandschaft herrscht
Frieden: Eine entspannte Reise im Schatten der Klöster
Unter den Europas historischen Zugrouten ist dies vielleicht die, die deine Seele am meisten berührt. Im Herzen Österreichs, an den Ausläufern der Alpen vorbeiführend, verwandelt sich diese Route in eine Art Meditation auf Schienen. Dich erwarten endlose Wälder, Seen, kleine Dörfer und natürlich Bergklöster. Mit diesem Zug zu reisen fühlt sich weniger wie ein Zielgerichtetes Unterwegssein an, sondern eher wie ein kleiner Ausbruch aus dem Alltag.
Die Mariazellbahn ist einer der ältesten elektrifizierten Schmalspurbahnen Europas und bleibt ihrer ursprünglichen Seele treu. Mit Holzbänken, messingverzierten Lampen und Vogelgesängen von draußen schwingst du im Rhythmus der Schienen mit. Obwohl modernisiert, wirkt das Ambiente im Zug fast trotzig gegen den Zahn der Zeit. Niemand spricht laut, und das stundenlange Draußensehen wird fast zur Pflicht.
Das Schöne an dieser Strecke ist, dass sie zu jeder Jahreszeit eine andere Stimmung vermittelt. Im Frühling zeigen sich saftig grüne Täler, im Sommer zwitschern die Vögel, im Herbst verwandeln sich die Blätter in ein orangefarbenes Tunnelbild und im Winter liegt ein verschneites Dorf vor dir. In Mariazell erwartet dich die barocke Basilika, die der Zugreise einen fast sakralen Abschluss verleiht. Am Ende dieser Reise könnte deine Spiritualität ein wenig leichter sein. Vielleicht ist nicht dein Koffer erleichtert, aber dein Herz fühlt sich ein wenig freier an.
Ein kleines, aber feines Detail: Am Ende der Fahrt in Mariazell erwartet dich der älteste Marmeladenladen Österreichs. Dort kein Glas Himbeermarmelade zu ergattern, wäre wirklich schade.
„Die romantische Art auf Schienen: Niemand redet, man schaut sich nur in die Augen.“
6. The Brocken Railway – Deutschlands zauberhafte Harzberge
Startpunkt: Wernigerode → Brocken
Beste Reisezeit: Oktober – Dezember, Nebelsaison und Halloween-Touren
Thema: Hexengeschichten, nostalgischer Dampf und gotische Aussichten
Unter den Europas historischen Zugrouten gehört die Brocken Railway zu denen, die ein mysteriöses Ambiente versprühen. Diese Strecke in den Harzbergen Deutschlands erzählt nicht nur Geschichten der Landschaft, sondern auch Legenden. Der Zug, der in der Stadt Wernigerode startet, steigt langsam auf 1.141 Meter Höhe hinauf bis zum Brocken. Unterwegs erwarten dich nebelverhangene Wälder, verdrehte Äste und ab und zu verfallene Steingebäude – fast wie ein Tor in Tolkiens Mittelerde.
Besonders in der Halloween-Zeit nimmt der Zug eine ganz besondere Atmosphäre an. Während der Fahrt werden Geschichten voller Legenden erzählt; du kannst mit eigenen Augen sehen, warum der Brocken, der Goethe’s Faust inspirierte, auch als Treffpunkt der Zauberer gilt. Ja, hier findet wirklich eine Art „Walpurgisnacht“ statt, und manche Fahrgäste erscheinen sogar in Kostümen. Sei also vorbereitet – und wenn dir im Abteil eine Hexe Kekse anbietet, bleib gelassen.
In den letzten Jahren wurde der Zug auf umweltfreundliche Dampftechnologie umgestellt. Es dampft also noch immer dramatisch, aber nun auf nachhaltigere Weise. Zudem wurden die Waggons 2025 restauriert – der nostalgische Charme wurde bewahrt, während der Komfort gesteigert wurde. Die Sitze sind bequemer, die Fenster beschlagen nicht mehr und beim Blick hinaus fühlt es sich an, als wärst du mitten in einem Märchen.
Oben angekommen, empfängt dich ein steinernes Gebäude, starker Wind und oft dichter Nebel. Bei freier Sicht hast du einen fast vogelperspektivischen Blick auf den Harz. Ein kleines Café vor Ort ist ein wahrer Geheimtipp: Eine Pause mit heißer Schokolade und Apfeltarte mit Sahne ist der krönende Abschluss der gesamten Reise.
„Wie die deutsche Tante sagt: 'Ja, hier ist Hogwarts, aber das Schloss wurde restauriert.'“
7. Douro Line – Portugals bunte Weinberge
Startpunkt: Porto → Pocinho
Beste Reisezeit: September – Oktober, wenn die Weinlese stattfindet
Erlebnis: Ein Verkostungsgespräch mit der Weingrowerin Maria
Unter den Europas historischen Zugrouten gleicht die Douro Line mit ihrer malerischen Aussicht einem Gemälde und entführt dich mit dem Duft der Weinlese direkt in die Saison. Der Zug startet in Porto, schlängelt sich entlang des Douro-Flusses und grüßt auf dem Weg die zahllosen Weinberge, uralten Dörfer und Steinbrücken, bis er Pocinho erreicht. Während der Fahrt fließt der Fluss dahin und flüstert dir Geschichten aus vergangenen Zeiten zu.
Diese Linie bietet nicht nur visuelle, sondern auch emotionale Erlebnisse. Besonders im Herbst, wenn sich die Weinberge von Gelb zu Rot wandeln, ist das Aus-dem-Fenster-Schauen fast schon wie Therapie. Trauben werden geerntet, Fässer rollen und ein leichter Weinduft dringt in den Zug – als hätte er die Fähigkeit, all diese Aromen herüberzuschicken.
Der Zug verlangsamt sich an kleinen Haltestellen so sehr, dass du gar nicht erst anhalten musst, um Fotos zu machen. Haltepunkte wie Régua und Pinhão sind ein Schatz für Natur- und Genussliebhaber. Die traditionellen Fliesen im Pinhão-Bahnhof und die Weinverkostungen direkt am Flussufer bieten ein unvergessliches Erlebnis.
Dieses Jahr wurde der Speisewagen von oben bis unten erneuert. Während der Fahrt kannst du dich an Käseplatten, Oliven und reichlich Rotwein erfreuen, der den Geschmack der Douro-Täler widerspiegelt. Mein persönliches Highlight? Das Gespräch mit der Weingrowerin Maria. Ein kleines Gespräch neben einem Weinfass verwandelte sich in eine Legende über die Familiengeschichte ihrer Weinberge. Wie sie so schön sagt: „Guter Wein erfordert Geduld, genau wie dieser Zug.“
„Ein Schluck Douro heißt, ein Leben lang Erinnerungen zu sammeln.“
8. Trenino Verde – Sardiniens wilde Seele
Startpunkt: Mandas → Arbatax
Beste Reisezeit: Im Frühling blühend, im Sommer wild
Genuss: Frischer Käse direkt vom Hirten und ein neu eingeführter Gastronomiewagen
Unter den Europas historischen Zugrouten ist der Trenino Verde auf Sardinien der langsamste, aber vielleicht auch der herzlichste. „Zug? Oder sind wir etwa auf der Fährte eines Hirten und seiner Ziegen?“ – so entspannt, natürlich und friedlich ist diese Reise. Die Strecke von Mandas nach Arbatax öffnet dir wie ein Tor das unbekannte Herz Sardiniens.
Die Landschaft entlang der Route ist wahrhaft pastorale. Olivenhaine, verlassene Dörfer, Ziegenherden und Felsen, die selbst den Wind zum Stehen bringen, – hier bewegt sich der Zug so gemächlich, dass du fast darüber nachdenkst: „Soll ich nicht lieber zu Fuß gehen?“ Aber dann erstrahlt der Berg im Hintergrund so schön, dass du dich einfach zurücklehnst und lächelst.
Genieße die pure Entschleunigung – weder Bücher noch Bildschirme, nur Augen und Herz. Während einer kurzen Pause im Dorf Laconi begegnete mir ein Hirte, der mir selbstgemachten Käse anbot. „Kein Handel, nur Teilen“, sagte er. Genau das verkörpert den Geist des Trenino Verde: Nicht gegen die Zeit anzukämpfen, sondern sie als Freund zu umarmen.
In diesem Jahr wurde in den Waggons ein neuer gastronomischer Bereich mit regionalen Spezialitäten eingeführt. Frischer Ricotta, sardisches Brot, Inseloliven und ein eiskalter Vermentino verwandeln die Reise in ein kulinarisches Märchen. Wenn du in Arbatax aussteigst und der salzige Duft des Meeres in die Nase steigt, denkst du nur: „Ach, wäre der Zug doch noch ein wenig langsamer.“
„Ist der Zug langsam? Ja. Aber wer eilt schon in den Himmel?“
Raylar Üzerinde Bir Hayat
Mit einer Zugreise über Europas historische Zugrouten reist du nicht einfach nur von einem Ort zum anderen; du trittst ein in die Geschichte, wirst mit jedem Bahnhof ein Stück menschlicher. Hinter jeder Lokomotive steckt eine Geschichte, in jedem Waggonfenster spiegelt sich ein Erlebnis. Diese Züge befördern dich nicht nur auf den Schienen – sie tragen dich zu Kindheitserinnerungen, Jugendträumen und zu unbekannten Seiten deiner selbst. Vielleicht hast du kein Notizbuch dabei, aber diese Reisen lassen in dir ein Tagebuch erwachen.
In unserer schnelllebigen Zeit, in der wir ständig konsumieren, erinnern uns diese Routen daran, wie wertvoll es ist, langsam zu reisen, der Natur Respekt zu zollen und in die Kultur einzutauchen. Abseits von automatischen Abläufen bieten diese Schienenwege einen bewussten Ausflug. Man sagt, dass Züge nicht nur Räume, sondern auch Gefühle transportieren – und genau das tun sie.
Wenn du eine freie Woche vor dir hast, eine Routenkarte in der Hand und ein bisschen Neugier sowie Romantik im Herzen trägst – zögere nicht. Kauf dir dein Ticket. Steig in einen Zug mit geschlossenen Fenstern ein, aber öffne dein Herz bis zum Rand. Nimm keinen Kaffee mit, sondern einen alten Terminkalender – denn manche Ausblicke wollen nur erinnert, nicht geteilt werden. Und manche Momente werden eben auf den Schienen geschrieben.
„Mit dem Flieger reist man schneller. Mit dem Zug reist man mit Sinn.“
Die Schienen mögen alt sein, die Wege vielleicht veraltet, aber dein Herz bleibt jung.
Bonus: Zu jeder Route ein Buch – Reisefreunde zum Lesen am Fenster
El Transcantábrico Gran Lujo: „An den Küsten Galiciens“ – Manuel Rivas
Bernina Express: „Heidi“ – Johanna Spyri
Flåmsbana: „Norwegian Wood“ – Haruki Murakami
Centovalli Express: „Die Bewusstheit des Zenos“ – Italo Svevo
Mariazellbahn: „Stille“ – Patrick Roth
Brocken Railway: „Faust“ – Goethe
Douro Line: „Das Wein-Tagebuch“ – John H. Salisbury
Trenino Verde: „Mittelmeer-Tagebücher“ – Norman Lewis
Zu diesen magischen Reisen auf den Schienen sollen auch die Seiten der Bücher begleiten. Wer weiß, vielleicht führt ein Kapitel dazu, dass der Waggon schon beim nächsten Halt in eine neue Landschaft eintaucht…
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. In welcher Jahreszeit sind diese Zugrouten am schönsten?
Jede Route hat ihren ganz eigenen Charme. Während Bernina und Brocken im Winter weiße Postkarten-Motive bieten, entführen Douro und Centovalli im Herbst in ein Weinkelchenträumchen. El Transcantábrico verzaubert im Sommer mit Ozeanblick, und Flåmsbana zeigt im Frühling tausend Grüntöne.
2. Wo kann ich Tickets kaufen?
Die Zugtickets erhältst du in der Regel über die offizielle Webseite der jeweiligen Bahngesellschaft oder über internationale Plattformen wie Rail Europe und Omio. Für thematische Züge empfiehlt sich eine frühzeitige Buchung.
3. Gilt der Interrail-Pass auf diesen Routen?
Auf manchen Strecken ist der Interrail Pass gültig, auf speziellen Routen (wie El Transcantábrico oder Trenino Verde) kann es aber Ausnahmen oder zusätzliche Gebühren geben. Es ist ratsam, die spezifischen Bedingungen der jeweiligen Route zu prüfen.
4. Sind die Waggons komfortabel?
Die meisten historischen Routen verfügen über modernisierte Waggons. Während bei Bernina und Flåmsbana moderne Panoramawagen mit großen Fenstern zum Einsatz kommen, bewahren Strecken wie Mariazellbahn oder Brocken Railway den nostalgischen Charme. Bei Luxuszügen wie El Transcantábrico genießt du Hotelkomfort.
5. Wo sind die besten Plätze für Fotomotive?
Der Brusio-Spiralenviadukt (Bernina), der Kjosfossen-Wasserfall (Flåmsbana), Praia das Catedrais (El Transcantábrico) und der Brocken (Brocken Railway) sind unentbehrliche Haltepunkte für Fotoliebhaber. Die Fliesen im Pinhão-Bahnhof an der Douro Line sind ebenfalls ein wahres Kunstwerk.
6. Wird auf diesen Routen Speisen und Getränke serviert?
Ja! Besonders auf der Douro Line, im El Transcantábrico und im Trenino Verde gibt es vielfältige gastronomische Angebote. An den anderen Strecken laden die lokalen Cafés an den Haltestellen zum Entdecken ein.
7. Ist Alleinreisen sicher?
Absolut. Europas historische Zugrouten sind ideal für Alleinreisende – nicht nur, weil sie sicher sind, sondern auch, weil sie inspirieren. Die Menschen, die du unterwegs triffst, können unvergesslich sein – fast so unvergesslich wie der Zug selbst.
Wichtiger Hinweis:
Alle in diesem Artikel erwähnten Strecken sind ab 2025 aktiv. Für Tickets, thematische Touren und aktuelle Fahrpläne besuche unbedingt die offiziellen Bahnhomepages.
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