Fahrradrouten in Deutschland: 10 Touren in NRW

Eine innere Entdeckungsreise durch 10 Radrouten in Nordrhein-Westfalen – Natur, Geschichte und sich selbst erfahren.
Als ich mit meinem Fahrrad in diesen Zug stieg und in Richtung Nordrhein-Westfalens, des industriellen Herzens Deutschlands, fuhr, kamen mir sofort diese klischeehaften Fabrikschornsteine in den Sinn. Doch die aus dem Fenster fließenden Ausblicke – üppig grüne Hänge, sich windende Flüsse und malerische Dörfer – lösten all meine Vorurteile sanft auf. Vielleicht ist das der Grund, warum diese Region zu einem der ersten Orte wurde, an die man denkt, wenn man von Fahrradrouten in Deutschland spricht. Als ich an der Station ausstieg, flüsterte mir die reine Luft und die Ruhe zu, dass dies kein gewöhnlicher Deutschland-Fahrradtrip sei, sondern eine Reise, die tief in mein Inneres führt. Mit jedem Pedaltritt zeichneten die NRW-Fahrradwege nicht nur eine Richtung, sondern eine Route zu meiner Seele.
NRW offenbart auf den ersten Blick nicht all seine Geheimnisse. Um es wirklich zu verstehen, muss man langsamer werden, anhalten, zuhören und vor allem in die Pedale treten. Die Fahrradwege durchziehen das Bundesland wie ein Netzwerk; sie führen Sie manchmal in die Tiefen der Geschichte, manchmal ins Herz der Natur und manchmal mitten in eine unerwartete Ruhe. Diese Erfahrung hier war kein bloßer touristischer Ausflug, sondern vielmehr ein ehrlicher Dialog mit einer lebendigen Landschaft.
Hier sind meine favorisierten Fahrradrouten in Nordrhein-Westfalen (NRW):
1. RuhrtalRadweg (Fahrradweg durch das Ruhrtal):
Als ich diesen Weg betrat, hatte ich keine Karte dabei. Eigentlich brauchte ich auch keine, denn der Fluss Ruhr schlängelte sich nicht nur malerisch, sondern floss auch direkt in mein Herz. Meine Reise begann an den kühlen Ausläufern des Sauerlands. Während die ersten Strahlen des Morgens durch die Bäume fielen, schien der Schatten meines Fahrrads nicht nur vor mir, sondern fast durch mich hindurch zu gleiten.
Diese etwa 240 Kilometer lange Route vereint Vergangenheit und Gegenwart, Eisen und Grün, Stille und Gesang auf einem einzigen Weg. Die gewaltigen Stahlbauten, denen Sie unterwegs begegnen, flüstern von der einstigen Herrschaft von Kohle und harter Arbeit auf diesem Boden. Heute lassen Kinder in ihrem Schatten Drachen steigen, Ältere trinken Tee und die Jungen fahren Skateboard.
Zeche Zollverein… Ach, dieser Ort hat einen seltsamen Reiz. Eine Welt, in der industrieller Glanz und Kunst Seite an Seite wandeln. Wenn man dort vorbeifährt, sieht man nicht nur ein Gebäude; man spürt die Spuren, den Schweiß und die Geschichten von Tausenden, die dort gearbeitet haben.
Der Weg mag nicht gerade verlaufen, aber innerlich ist er so geschmeidig... Er besitzt einen Rhythmus, der mit Ihrer Seele in Einklang gerät. Zwischendurch an einem stillen Ufer der Ruhr anzuhalten, vielleicht einen Apfel zu essen oder einen Stein ins Wasser zu werfen… Die schönsten Momente des Weges sind genau diese Augenblicke des Innehaltens. Denn selbst in den kurzen Momenten, in denen Sie nicht in die Pedale treten, setzt sich die Reise fort.
Essen, Mülheim, Bochum… Diese Städtenamen erscheinen zwar wie bloße Einträge auf einem Schild, doch auf der Straße hat jede von ihnen ihren eigenen Halt, ihr eigenes Gefühl, ihr eigenes Lächeln. Bei der einen halten Sie in einem Café für einen Kaffee an, bei der anderen verweilen Sie im Schatten einer alten Eisenbahnbrücke und kritzeln etwas in Ihr Notizbuch. Der RuhrtalRadweg ist nicht nur eine Route, sondern die Geschichte einer Reise, die die Härte einer vergangenen Epoche mit Wärme umhüllt.
Und ja, wenn Sie mit Ihrem Kind, Ihrem Partner oder auch alleine unterwegs sein möchten, schenkt Ihnen dieser Weg nicht nur einen Ausblick, sondern auch eine innere Stimme. Es gibt Wege, bei denen nicht das Ziel zählt, sondern das, was der Weg Ihnen erzählt... Der RuhrtalRadweg ist genau so ein Weg. Und vielleicht ist das der Grund, warum er in mir noch lange nachhallt.
Der RuhrtalRadweg, einer der beeindruckendsten und bedeutungsvollsten Fahrradrouten Deutschlands, folgt dem Lauf der Ruhr, die in der Nähe von Winterberg im Sauerland entspringt, fließt nach Westen und mündet in Duisburg in den Rhein. Diese etwa 240 Kilometer lange, faszinierende Strecke zieht Sie sowohl in das Herz des industriellen Erbes als auch in die friedlichen Landschaften der Natur.
Auf dieser Route verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Alte Kohlebergwerke, Stahlfabriken und Gasometer haben sich in moderne Kunstgalerien, kulturelle Zentren und üppige Parks verwandelt. Besonders Bauwerke wie die Zeche Zollverein, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, lassen Sie die historische Tiefe der Strecke nachempfinden.
2. RheinRadweg (Fahrradweg am Rhein):
Am Ufer des Rheins in die Pedale zu treten… Das ist nicht nur eine Route, sondern fast wie ein Gedicht. Während der Fahrt mischt sich der Klang meiner Pedale mit dem Rhythmus des Wassers und begleitet dabei die inneren Wellen meiner Gefühle. Von Bonn ausgehend, führt die Strecke über die historischen Pflastersteine Kölns, durch das moderne Düsseldorf und bis hin zu einem kleinen Marktplatz in einem Dörfchen – diese Route ist nicht nur eine Frage der Kilometer, sondern eine seelenberührende Reise.
Am Ufer des Rheins gehe ich manchmal in den Wäldern verloren, manchmal verliere ich mich in Gedanken, wenn ich auf die ruhige Wasseroberfläche blicke. Das Wasser ist nicht immer gleich; manchmal erscheint es wie eine klare Ruhe, manchmal wie ein rebellisches Kind, das mit dem Wind tanzt.
In Bonn den Spuren von Ludwig van Beethoven zu begegnen, in Köln im Schatten des Doms das Fahrrad kurz anzuhalten und still auf einer Bank zu sitzen… Dieser Weg vermittelt das Gefühl, auf verschiedenen Zeitebenen zu wandeln, wo Geschichte und Natur miteinander verwoben sind. Segelboote am Rheinufer, Paare, die Hand in Hand spazieren gehen, und ältere Damen, die in den Cafés ihren Kaffee genießen – all das gehört zum Bild des Weges. Es ist, als ob jedes Bild ein bewegendes Gemälde wäre.
Der Weg ist nicht gradlinig, aber seine Seele ist rund – wie ein Kreislauf. Auch wenn Sie nicht exakt zum Ausgangspunkt zurückkehren, beginnt mit jeder Pause irgendwo ein Neuanfang in Ihnen. Wenn Sie an den Ausläufern des Siebengebirges vorbeikommen, fühle ich mich, als wäre ich in einen Märchenwald eingetreten. Die Bäume flüstern etwas, der Wind streichelt meine Wangen und der Fluss erzählt geduldig seine eigene Geschichte.
Auf dem RheinRadweg bedeutet das Treten in die Pedale manchmal einen Moment des Kaffeegenusses, manchmal den Genuss eines Apfels oder den Schatten einer vorbeiziehenden Wolke über dem Fluss. Alles erscheint einfach und doch tiefgründig. An einem Punkt merkte ich, dass sich die Landschaft zwar verändert, mein Gefühl aber konstant bleibt: Ruhe.
Und ja, am Ende der Strecke erreicht man nie wirklich ein Ziel. Denn das Fahren am Rheinufer dient nicht dem Zweck, irgendwo anzukommen, sondern einfach dem Sein auf dem Weg…
3. EmsRadweg (Fahrradweg an der Ems):
Dieser Weg ist eher still. Manchmal ist er sogar so ruhig, dass das Klingen der Fahrradkette fast wie eine Symphonie in den Ohren klingt. An den Tagen, an denen ich den EmsRadweg befuhr, fühlte ich mich, als hätte ich die verborgene, introvertierte und doch so faszinierende Seite Deutschlands kennengelernt.
Die Route, die in der Nähe von Paderborn beginnt, folgt dem Ursprung der Ems und schlängelt sich durch die pastoralen Landschaften des Münsterlands. Die Natur ruft hier nicht laut, sie flüstert. Der Wind ist sanfter, die Vögel zurückhaltender und die Menschen sprechen weniger – aber wenn man einmal zuhört, findet dieser Weg seine ganz eigene Stimme.
Hier zeigt sich jeder Grünton. Die Felder erstrecken sich endlos, und jedes Dorf ist wie ein eigenes Gemälde. Die kleinen hölzernen Wegweiser am Straßenrand verraten, in welches Dorf man abbiegt – doch manchmal bemerkt man sie kaum, weil man entweder einen Schwanflug beobachtet oder einem weidenden Rind direkt in die Augen sieht.
Diese Strecke ist weder überlaufen noch auffällig. Genau deshalb ist sie ein Zufluchtsort. Ich erinnere mich an einen stillen Markttag, als ich in den frühen Morgenstunden, während der Tautropfen noch an den Blättern hafteten, losfuhr – ohne Plan, einfach anhalten, wo immer ich ankam…
Und Münster! Ach, diese Stadt… Nicht durch Schlösser, sondern durch ihre Ruhe und das Gefühl eines Fahrradparadieses in den Straßen umhüllt sie einen. Dieser Abschnitt des EmsRadwegs öffnet das Tor zu einer Welt, in der das Fahrrad ein fester Bestandteil des Alltags ist, jeder ein Lächeln austauscht und die Stunden gemächlich vergehen.
Vielleicht hat mir diese Route beigebracht, dass ein Weg nicht immer ein Ziel haben muss, sondern manchmal allein das Unterwegssein genügt. Denn oft ist der schönste Ort jener, der auf keiner Karte steht, aber in der Seele verankert ist.
4. Römer-Lippe-Route (Römisch-Lippe-Route):
Als ich mich auf diese Route begab, hatte es sich angefühlt, als würde ich nicht nur auf zwei Rädern, sondern zwei Jahrtausende zurückreisen. Dieses Abenteuer beginnt unter dem prächtigen Hermann-Denkmal in Detmold; im Schatten Roms, begleitet vom Widerstandsschrei der Germanen. Diese Geschichte spielt sich nicht in den Seiten eines Geschichtsbuches ab, sondern auf den stillen Böden entlang des Lippeufers. Über etwa 295 Kilometer treten Sie nicht nur in die Pedale, sondern verfolgen zugleich die Fußspuren der Vergangenheit.
Das Rauschen des Flusses klingt wie das Dröhnen der Zeit. Mal fahren Sie unter einer Steinbrücke hindurch, mal halten Sie im Garten eines Museums, um über den Rost eines alten Helms nachzudenken – und fühlen sich dabei am Rande der Geschichte. Die modernen Straßenschilder am Wegesrand stehen im Kontrast zu einer zeitlosen Landschaft.
Während ich mit meinem Fahrrad voranschritt, führte mich der Weg manchmal still durch einen Wald, manchmal schlich er sich in die Gassen eines kleinen Städtchens. Als ich mich Xanten näherte, wurden die Steinpflasterstraßen, Ruinen und Amphitheater nicht nur zu Haltestellen, sondern zu Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In einer Pause, eingebettet in antike Ruinen, gab es einen Park, in dem Kinder spielten und Alte Eis aßen. Und in diesem Moment dachte ich: Die Vergangenheit wird hier nicht nur bewahrt, sondern lebendig gehalten.
Unterwegs begegnen Sie manchmal einem römischen Legionär mit Helm, manchmal auch einem Fischer am Ufer. Zwischen den beiden besteht eigentlich nicht so viel Unterschied; beide warten, beobachten und existieren still. Der Zauber der Römer-Lippe-Route liegt darin, in der Stille der Vergangenheit das Heute zu vernehmen.
Diese Route ist wie geschaffen für alle, denen Geschichtsbücher zu trocken erscheinen und die die Vergangenheit mit allen Sinnen erleben wollen. Vielleicht bekommen Sie sogar das Gefühl, unter Ihrem Fahrradhelm einen antiken Helm zu tragen. Wer weiß, vielleicht führen uns manche Wege nicht nur von Ort zu Ort, sondern Jahrhunderte weit in die Zukunft.
5. Wasserburgen-Route (Wasserburgen-Route):
An einem Morgen, an dem der Regen leise trommelte, und als ich am Beginn der Strecke ankam, lag ein leichter Nebel in der Luft. In dem Moment, als der erste Wasserburg, die sich aus diesem Nebel abzeichnete, erschien, fühlte ich mich, als befände ich mich in der Einleitung eines mittelalterlichen Romans. Während meine Räder über die nassen Steine rollten, spürte ich in mir eine leichte Aufregung, eine Neugier… "Welche Geschichte verbirgt sich wohl hinter der nächsten Burg?"
Die Wasserburgen-Route erstreckt sich über etwa 470 Kilometer an schlichter Eleganz. Von Aachen über Köln bis nach Bonn – diese Strecke erfreut nicht nur mit Burgen an idyllischen Teichen, sondern auch mit dem sanften Spiegelbild der Wasserflächen, die das Herz erwärmen. Jede Burg ist nicht nur ein Bauwerk, sondern ein stiller Zeuge vergangener Lieben, Kriege und wartender Momente.
Die Schönheit des Weges zeigt sich nicht nur in der Landschaft. Manchmal halten Sie an einer kleinen Holzbrücke vor einer Burg an, lassen Ihre Füße baumeln und schöpfen neue Kraft. An einer historischen Mühle lehnen Sie sich mit Ihrem Fahrrad zurück, holen Ihren Sandwich hervor – in diesen Momenten erkennen Sie: Diese Route besitzt nicht nur eine romantische Aura, sondern auch eine wohltuende Gelassenheit.
Während Sie zwischen den Burgen dahingleiten, flüstert Ihnen der Weg eine Ruhe zu, die ein Geschenk für alle ist, die dem Lärm des modernen Lebens entfliehen möchten. Jede Burg gleicht einem Gedicht, jeder Teich einem Komma… Die Reise ist wie ein langer Satz, der leise in Ihrem Inneren nachhallt.
Und das Faszinierende: Auf dieser Strecke fühlt es sich nie richtig an, das Tempo zu erhöhen. Denn jedes Bauwerk scheint zu sagen: "Bleib einen Moment, atme durch, erinnere oder vergesse etwas..."
Die Wasserburgen-Route richtet sich an alle, die beim Radfahren nicht nur die Pedale, sondern auch die Gefühle in Schwung bringen wollen. An der einen Stelle vermischt sich das Lachen mit der Melancholie vergangener Zeiten… Aber stets: ehrlich, zärtlich und ein wenig märchenhaft.
6. BahnRadRouten (Eisenbahn-Fahrradrouten):
Manche Wege verlaufen gerade, andere schlängeln sich... Aber diese Routen führen auf alten, verlassenen Eisenbahnstrecken, die einst vom melancholischen Pfeifen der Züge erfüllt waren. Diese Routen sind nicht nur Fahrradwege; sie sind ein bisschen Nostalgie, ein bisschen Stille und ein Brief, den die Vergangenheit in die Schienen geschrieben hat.
Das BahnRadRouten-Netz verwandelt stillgelegte Eisenbahnlinien in den Regionen Bergisches Land, Sauerland und Münsterland in besondere Fahrradrouten. Wege wie der "Bergischer Panorama-Radweg" oder der "Alleen-Radweg" berühren das Herz nicht nur durch ihre sanften Steigungen, sondern auch durch die steinernen Wände alter Bahnhofsgebäude, verrostete Signaltafel und Tunnel, in denen der Klang der Schienen noch nachhallt.
Als ich diese Route zum ersten Mal befuhr, fühlte sich jeder Kurvenwechsel an wie eine Kindheitserinnerung. Einst aß ich in einem kleinen Bahnhofsgebäude, wo Reisende auf den Zug warteten, ein Sandwich im Schatten verlassener Signalkästen. Ein Fahrrad, das still an diesen Relikten stand, schien, als hätte es jahrelang auf diesen Moment gewartet – vielleicht hoffte es immer noch auf eine weitere Drehung, wer weiß?
Während ich durch die Tunnel fuhr, überkam mich sowohl ein Frösteln als auch eine Faszination. Die Kühle, die Dunkelheit und dann plötzlich das Tageslicht... Es war, als befände ich mich in einer Szene eines alten Films. Diese Routen sind zwar äußerlich einfach, doch innerlich tiefgründig. Man muss ohne Hast, ohne Eile fahren und nur darauf hören, was der Weg einem zuzuflüstern vermag.
Auch die Natur ringsum ist still. Vogelgezwitscher, das Rascheln der Blätter, vielleicht das Knacken eines Eichhörnchens… Aber das Geräusch eines Zuges gibt es nicht mehr. Doch je weiter Sie fahren, desto mehr fühlt es sich an, als käme dieser Geisterzug immer noch von hinten her.
Diese Routen sind für all jene, die die Langsamkeit, die Vergangenheit und die Ruhe lieben. Denn manchmal ist der weiteste Weg, den Sie gehen, eben derjenige auf einer verlassenen Schienenlinie.
7. Weserradweg (Fahrradweg an der Weser):
An der Weser entlang zu radeln, war für mich wie eine innere Reise. Anders als bei den anderen Routen war es weder überfüllt noch prunkvoll – gerade deshalb so beeindruckend. Der Fluss fließt still dahin und Sie begleiten ihn, ohne zu sprechen, ohne zu fragen, einfach im Gleichklang.
Als ich an Porta Westfalica vorbeifuhr, öffnete sich vor mir ein Tal; während ich innehielt und tief durchatmete, schien die Zeit stillzustehen. Der Schatten der Felsen fiel auf das Wasser, auf der einen Seite ein üppiger Wald, auf der anderen Seite eine ruhige Kleinstadt… Die Weser ist fast wie eine in sich gekehrte Landschaft. Doch wenn man allein mit ihr ist, kommt man auch ein Stück näher zu sich selbst.
Auf dieser Route sprach ich kaum ein Wort. Denn in der Umgebung war ohnehin kaum jemand. Immer wieder grüßten ein paar ältere Radler mit einem kurzen "Hallo" vorbeiziehend, manchmal saß ein Paar an einem kleinen Picknicktisch und genoss ihren Kaffee. Ich radelte vorbei an Wiesen, die von gelben Blumen umsäumt waren, und an Kais, wo Fischerboote leise vor Anker lagen. Und jedes Mal ließ der Klang der Weser etwas in mir weich werden.
Der Weg ist zwar leicht, aber innerlich keineswegs unbeschwert. Denn jede Biegung des Flusses löst in mir eine Erinnerung aus: an Vergangenes, an Sehnsucht, an Erwartung und ein wenig an Akzeptanz. Manchmal hält man an, blickt stumm aufs Wasser und kann stundenlang in Gedanken versinken... Genau so war dieser Weg.
Der Weserradweg ist weniger eine Route als ein Seufzer der Seele. Eine gewisse Einsamkeit, aber eine wohltuende Einsamkeit. Geschrieben für diejenigen, die dem Trubel entfliehen und allein mit sich sein möchten – wie ein Brief, der an jene gerichtet ist, die sich selbst begegnen wollen. Und diesen Brief las ich, Pedal für Pedal, zu Ende.
8. Radweg Deutsche Einheit (Fahrradweg der Deutschen Einheit):
Zu Beginn dieses Weges hatte ich das Gefühl, dass ich mich nicht nur auf das Treten der Pedale einließ, sondern auch auf eine Reise durch das Gedächtnis einer Epoche. Diese lange Geschichte, die in Bonn beginnt und bis nach Berlin reicht, startet im Herzen – nicht auf der Landkarte, sondern im Innern.
Diese Route, die den Weg der deutschen Wiedervereinigung erzählt, handelt weniger von Politik als vielmehr von den Menschen. An jeder Biegung, in jeder kleinen Ortschaft können Sie die Spuren eines einst geteilten Landes entdecken. Diese Spuren tragen nicht den schweren Schmerz, sondern eher die Narben einer verheilter Wunde – sie sind noch da, aber schmerzen nicht mehr. Vielleicht wecken sie sogar Dankbarkeit.
Als ich mich zum ersten Mal auf den Weg machte, war es ein sonniger Morgen in Bonn. In den Straßen der ehemaligen Hauptstadt trug man noch den Hauch vergangener Ernsthaftigkeit im Gesicht, während gleichzeitig die Ruhe des Hier und Jetzt spürbar war. Mit jedem Schritt wechselten die Schilder, doch das Gefühl blieb konstant: Einheit. Die alten Grenzsteine, Denkmäler und kleinen Informationstafeln am Wegesrand stehen wie stumme Zeugen.
An einer Stelle, in einem Abschnitt, der durch einen Wald führte, blieb ich ganz allein. Kein Schild war zu sehen – nur Vogelgezwitscher, das sanfte Rauschen des Windes und das Geräusch meiner Räder auf dem Erdboden. In diesem Moment dachte ich ganz klar: "Einheit ist manchmal Stille, manchmal das gemeinsame Weitergehen auf demselben Weg."
Den Radweg der Deutschen Einheit zu befahren, ist, als würde man ein historisches Dokument umblättern. Die Seiten bestehen aus Erde, die Sätze aus Vogelgezwitscher, und die Satzzeichen sind Momente des Innehaltens. Beim Fahren wird einem bewusst, dass es hierbei nicht nur um die Wiedervereinigung eines Landes geht, sondern um das Zusammenfinden zerbrochener Teile.
Vielleicht fasziniert einen schon die ersten Kilometer, weil sie so viel in sich tragen. Denn manchmal braucht man nicht bis nach Berlin zu fahren, um Einheit zu verstehen – es genügt, in Bonn zu starten und in sich hineinzuhorchen.
9. Hohe Mark RadRoute:
Manchmal ruft ein Weg einen nicht aktiv herbei, sondern man findet ihn, ohne es zu merken. Die Hohe Mark RadRoute war für mich genau so. Auf der Karte mag diese kreisförmige Strecke kaum ins Auge fallen, doch sie führt durch die stille, kühle Grünfläche zwischen Münsterland und dem Ruhrgebiet. Dabei findet der wichtigste Übergang ganz in einem statt.
An jenem ersten Morgen, als ich in den Wald glitt, empfing mich das Zwitschern der Vögel wie eine Symphonie. Das Licht, das zwischen den Bäumen hindurchfiel, legte einen goldenen Teppich auf das Laub – als ob eine stille Zeremonie mit dem Flüstern "Willkommen" inszeniert wurde. Mit jedem Radumdrehung erreichte ich den Rand eines Sees, dessen Wasser regungslos und tief war… so wie meine Stimmung an jenem Morgen.
Diese Route, die am Hohe Mark Naturpark vorbeiführt, ist nicht nur von der Natur, sondern auch von den Erinnerungen, die sie in uns weckt, erfüllt. An einer Stelle fand ich meine Kindheit wieder: der Duft von Kiefern, das Knacken der Zapfen, die kühle Morgenluft – alles schien wie eine Zeitkapsel. Als ich auf einer Bank am See saß und mein Sandwich aß, bleibt mir das stille Lächeln eines älteren Paares, das vorbeiging, bis heute in Erinnerung.
Auf diesem Weg hat es den Anschein, als gäbe es kein festes Ziel. Durch seinen kreisförmigen Charakter kehren Sie zwar zum Ausgangspunkt zurück, aber innerlich sind Sie nicht mehr derselbe. Jede Kurve, jeder schattige Pfad erzählt Ihnen etwas. Der Weg ist gerade, aber die Gedanken kreisförmig.
Vielleicht ist das der Grund, warum Hohe Mark für mich nicht nur ein Naturpark, sondern ein innerliches Tagebuch auf zwei Rädern war. Während ich in die Pedale trat, bildeten sich Sätze in meinem Geist, und am Ende der Route wurde mir klar, dass ich mir selbst einen Brief geschrieben hatte. Es gab zwar keine historischen Bauwerke, aber die Landschaften, die in meinem Herzen einen bleibenden Eindruck hinterließen, waren mehr als genug.
10. 100 Schlösser Route (100 Burgen Route):
Wenn man eine Märchenkarte zeichnen würde, wäre diese Route sicherlich mit dabei. Als ich zum ersten Mal in die Pedale der 100 Schlösser Route trat, vermischten sich in mir die Begeisterung eines Kindes und die Ehrfurcht eines Erwachsenen. Diese etwa 960 Kilometer lange, kreisförmige Route durch die grünen Landschaften des Münsterlands führte mich nicht nur von Burg zu Burg, sondern entführte mich in die tiefsten Winkel meiner Fantasie.
Manche Routen bieten lediglich eine Aussicht, manche erzählen Geschichte… Aber diese Route scheint, als ob sie in den Schatten der Türme vergangene Liebschaften, in den wehenden Lüften alter Gemäuer die leisen Flüstereien der Zeit und die Geheimnisse hinter massiven Eisentoren enthüllt. Jede Burg ist nicht nur ein Gebäude für Fotos, sondern ein Erzähler, der die Spuren gelebter Leben in sich trägt.
Manchmal fuhr ich durch weitläufige Gärten, manchmal bewunderte ich den Himmel, der sich in den Gräben vor den Burgen spiegelte. In einem kleinen Café neben einer Burg lehnte ich mich an die alten Steinmauern, trank meinen Kaffee und die Zeit schien stillzustehen. Zwar sah ich es nicht direkt, aber in meinem Inneren erwachte ein Ballsaal: Kerzenlicht, Walzermusik und prachtvolle Kostüme vergangener Zeiten…
Auf dieser Route ist der Weg nicht nur physisch; an jeder Kurve schwingt eine Geschichte mit, in jedem Schatten haften Träume. Die schlichten, aber eleganten Wegweiser am Straßenrand gleichen den Burgen, an denen Sie vorbeifahren. Und hier scheint es beinahe unpassend, zu beschleunigen… Denn jedes Bauwerk flüstert: "Gib mir ein wenig Zeit."
Diese Route, die in vier unterschiedliche kreisförmige Abschnitte unterteilt ist, ähnelt einem Buch, das Sie nach Belieben selbst gestalten können. Ob Sie die ganze Strecke fahren oder nur einzelne Abschnitte – in jedem Fall wird sich in einem Winkel Ihres Herzens eine Krone manifestieren.
Die 100 Schlösser Route ist nicht nur ein Ort, den man mit dem Fahrrad befährt; es ist ein Gemütszustand. Ein Gefühl, das Nostalgie, Bewunderung und ein wenig Märchenstaub in sich trägt. Und genau deshalb, nachdem man diese Route durchfahren hat, erscheint es fast so, als hätte sich in Ihrem Inneren ein königliches Wappen eingebrannt – nicht auf der Karte, sondern in der Seele.
Pedale, die Wege eröffnen: RuhrtalRadweg und darüber hinaus
In NRW Fahrrad zu fahren, bedeutet nicht nur von A nach B zu gelangen, sondern wie in einem Zeittunnel zu reisen. Besonders der RuhrtalRadweg lässt Sie dieses Gefühl intensiv erleben. In einem Tal, in dem einst Kohle und Stahl herrschten, haben verlassene, monumentale Industrieanlagen den Weg geebnet zu üppigen Parks, Kunststätten und Museen. Während Sie mit Ihrem Fahrrad an einer alten Grube vorbeifahren, spüren Sie diese eigenartige Mischung aus der Schwere der Vergangenheit und der Leichtigkeit der Gegenwart. Mit jedem Pedaltritt sehen Sie, wie die Natur die Industrie liebevoll zurückerobert und Wunden heilt. Diese Route ist definitiv nicht nur ein Fahrradweg, sondern ein lebendiges Zeugnis der Transformation. Sie besitzt einen ganz besonderen Geist unter den Europäischen Routen.
Doch NRW besteht nicht nur aus dem Ruhrtal. Auf dem RheinRadweg ist es ein ganz anderes Vergnügen, am Ufer des Rheins in die Pedale zu treten, in charmanten Kleinstädten eine Pause einzulegen. Oder, wenn Sie auf der 100 Schlösser Route des Münsterlands unterwegs sind, durch märchenhafte Burgen zu gleiten… Jede Strecke flüstert Ihnen ihre eigene Geschichte zu. Die Antwort auf die Frage "Was tun?" lautet hier ganz einfach: Steigen Sie auf Ihr Fahrrad und lassen Sie sich von Ihrer Seele führen.
Weggefährten und Lächeln am Straßenrand
Auf dieser Reise, die ich zunächst alleine antrat, fühlte ich mich nie wirklich allein. Es entstand eine unsichtbare Verbindung zu den anderen Radfahrern auf den Wegen. Ein kurzes Winken, ein müdes, aber glückliches Lächeln, manchmal ein freundliches "Hallo!" oder ein leises "Schönen Tag noch!" – all diese kleinen, in der Luft schwebenden guten Wünsche... Niemand stellt endlose Fragen, erzählt lange Lebensgeschichten, aber in jenem Moment, auf diesem Weg, entstand ein stilles Verständnis, das aus der geteilten Leidenschaft erwächst.
Einmal, als ich eine leichte Steigung hinauf kämpfte und außer Atem war, läutete mir ein älterer, deutscher Herr auf seinem Fahrrad mit fröhlichem Klang die Klingel und sagte mir etwas auf Deutsch. Auch wenn ich nicht alles verstand, ließ mich seine ermutigende Tonlage meine Erschöpfung vergessen. Oder in einem kleinen Dorfcafé, als ein neugieriges Paar neben mir saß und freundliche Fragen zu meinem Fahrrad stellte… Diese flüchtigen Begegnungen waren das Salz und der Pfeffer der Reise. Das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden – selbst von Menschen, deren Sprache man nicht teilt – war ein zutiefst menschliches Erlebnis, das über bloße Stadterlebnisse hinausging.
Von Asphalt zu Pfad: NRW-Geschichten in den Details
Das Schöne am Fahrradfahren ist, dass es einem die Möglichkeit gibt, die Details wahrzunehmen. Kleine Schönheiten, die man im schnellen Autoverkehr übersieht, treten in der Langsamkeit des Radfahrens zutage. Der Übergang von der glatten Asphaltstraße zu einem weichen Waldpfad – selbst das wechselnde Rhythmusgefühl des Bodens unter den Rädern verwandelt sich in eine Melodie.
Die am Straßenrand wuchernden Wildblumen, Efeu, der sich an den Mauern eines alten Bauernhauses emporrankt, hunderte Jahre alte Spuren, die in die Steine am Ufer geschnitzt sind, der historische Brunnen auf dem Dorfplatz, das sanfte Dahingleiten unter alten Eisenbahnbrücken – all das erzählt jeweils seine eigene Geschichte. Manchmal bleibe ich stehen und betrachte einfach eine Türgriff, einen Fenstersims oder eine skurrile Skulptur am Rande des Fahrradwegs. Es schien, als sei der Geist von NRW in all diesen kleinen Details verborgen. Anstatt hinter klischeehaften Touristenshots herzujagen, bewahre ich diese Augenblicke in meinem Seelenalbum auf.
Der Glanz des Rheins, das Flüstern der Wälder
Die Natur war die Hauptdarstellerin meiner Fahrradtour durch NRW. Besonders am Ufer des Rheins in die Pedale zu treten und das Spiel von Licht und Schatten auf dem Wasser zu beobachten, war eine meditative Erfahrung. In verschiedenen Sonnenwinkeln ändert sich die Farbe des Flusses, und der Wind zaubert immer wieder neue Muster auf seine Oberfläche. Die Spiegelungen der Bäume vom gegenüberliegenden Ufer öffnen fast die Tür zu einer anderen Welt.
Betritt man die Waldgebiete, empfängt einen eine ganz andere Atmosphäre. Das Licht, das zwischen den Bäumen hindurchdringt, das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel… In jenen Momenten, in denen kaum ein künstliches Geräusch die Pedalgeräusche übertönt, dringt die reine, ruhige Energie der Natur in jede Zelle ein. Weit weg vom Lärm der Stadt und dem Trubel des Lebens, gibt es nichts Wertvolleres, als nur den Klang der Natur und des eigenen Atems zu hören.
Wenn außer dem Pedalklacken keine anderen Geräusche zu hören sind
Fahrradfahren, vor allem über lange Strecken, schafft eine Art bewegte Meditation. Die rhythmische Drehung der Pedale synchronisiert sich mit meinem Atem. All die überflüssigen Gedanken in meinem Kopf lösen sich langsam auf, und an ihre Stelle treten Leere und innere Ruhe. In diesen Momenten gibt es weder Bedauern über die Vergangenheit noch Sorgen um die Zukunft. Es gibt nur den Moment, den Weg, den Klang der Pedale und mich.
Manchmal fuhr ich kilometerlang allein, in völliger Stille. Diese Stille war nicht beängstigend, sondern umarmend. Es waren die Augenblicke, in denen ich meine innere Stimme klarer hörte und ganz bei mir sein konnte. Die körperliche Anstrengung beim Bergauffahren verwandelte sich in eine mentale Reinigung. Mit jedem Pedaltritt fühlte es sich an, als würde ich ein Stück der Last von mir abwerfen. Diese Reise zeigte mir nicht nur Nordrhein-Westfalen, sondern auch bislang unentdeckte Winkel meiner inneren Welt.
Pausenzeiten: Ein Teller Kartoffelsalat und Rheinblick
Einer der schönsten Momente der Reise waren zweifellos die Pausen. Besonders in den „Biergärten“ am Rheinufer, wo man Rast machte, sind unvergessliche Augenblicke entstanden. An einem sonnigen Nachmittag setzte ich mich an einen Holztisch, parkte mein Fahrrad und genoss bei Rheinblick einen einfachen, aber köstlichen Kartoffelsalat. Dazu ein eiskalter Apfelschorle – dieses einfache Festmahl, das den Hunger und die Müdigkeit vertrieb, war in jenem Moment mehr wert als das teuerste Restaurant der Welt.
Wenn Sie sich fragen, wo man gut isst, gibt es in NRW zahlreiche Möglichkeiten. In den kleinen Ortschaften entlang der Fahrradrouten genießen Sie frische „Brötchen“ aus lokalen Bäckereien, kombiniert mit Käse beim Picknick oder die berühmte deutsche Wurst an einem Imbissstand – allesamt ein Genuss. Wichtig ist dabei nicht so sehr, was Sie essen, sondern die Atmosphäre des Moments und der Appetit, der durch die Müdigkeit geweckt wird.
Ein Dach als Zuflucht für müde Beine: Flüstern der Übernachtungsmöglichkeiten
Nach einem langen Tag in den Pedalen gibt es kaum etwas Schöneres, als einen Ort zu finden, an dem die müden Beine ruhen können. NRW ist für Radfahrer bestens ausgestattet. Pensionen, Hotels oder Landhäuser mit dem Schild „Bett+Bike“ bieten nicht nur einen sicheren Platz für Ihr Fahrrad, sondern oft auch Werkzeug für Reparaturen. Die Übernachtungserfahrung hier ist in der Regel sehr herzlich und problemlos.
Ich habe meistens kleine, familiengeführte Pensionen in den Ortschaften bevorzugt. Selbstgemachte Marmeladen beim Frühstück, die ruhige Aussicht aus dem Fenster meines Zimmers und die aufrichtige Gastfreundschaft der Gastgeber machten den Aufenthalt zu einem wahren Vergnügen. Statt in Kettenhotels in der Großstadt zu übernachten, ermöglichte mir dieses Erlebnis, den Geist der Region hautnah zu erleben.
Wenn die Sonne untergeht und die Räder stillstehen
So wie jeder schöne Tag ein Ende hat, neigt sich auch ein Tag auf dem Fahrrad seinem Ausklang zu. Um den Sonnenuntergang zu beobachten, wählte ich meistens das Flussufer oder einen Hügel. Ich stoppte die Pedale, stellte mein Fahrrad ab und schaute zu, wie der Himmel in Rot, Orange und Violett getaucht wurde. In diesen Momenten verwandelte sich die Müdigkeit des Tages in eine süße, beruhigende Zufriedenheit.
Während die letzten Sonnenstrahlen die Landschaft in goldenes Licht tauchten, spürte ich zugleich den Hauch des Abschieds des Tages und die befriedigende Fülle der Erlebnisse. Die Räder standen still, doch meine Seele war immer noch unterwegs. Die Wege, die ich an jenem Tag zurückgelegt hatte, die Menschen, die ich traf, und die Gefühle, die ich erlebte, zogen wie ein Filmstreifen vor meinem inneren Auge vorbei. Als der Abschied nahte, wurde mir bewusst, dass ich nicht nur meine Spuren in Form von Pedalabdrücken, sondern auch ein Stück meines Herzens auf diesem Boden zurückgelassen hatte.
Auf zwei Rädern neu geboren
Die Tage, die ich in Nordrhein-Westfalen mit dem Fahrrad verbrachte, boten mir nicht nur wunderschöne Landschaften und unvergessliche Momente, sondern auch die Gelegenheit, mich selbst neu zu entdecken. Dieser Ort hat sich von einer Vergangenheit, die von Kohle und Stahl geprägt war, zu einer Zukunft voller üppiger Natur gewandelt – ganz so, wie es auch in jedem von uns eine innere Transformation gibt. Aus diesem Grund steht NRW nicht nur als ein Punkt auf der Liste der Sehenswürdigkeiten in Europa, sondern als eine Einladung an alle, die ihre Seele baumeln lassen und zur Ruhe kommen möchten. Wenn Sie also die Hektik des Lebens satt haben und im Rhythmus des Pedalklangs Ruhe finden wollen, steigen Sie auf Ihr Fahrrad und lassen Sie sich von NRW umarmen. Denn manchmal sind die schönsten Reisen die, die man auf zwei Rädern unternimmt – sowohl in der äußeren Welt als auch in den Tiefen des eigenen Ichs…
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