Deutschlands Verstecktes Paradies: 48 Stunden in Staufen im Breisgau

Ein 48-stündiger Ausflug in das malerische Staufen im Breisgau, wo Geschichte, Natur und Ruhe im Schwarzwald aufeinandertreffen.
Im Südwesten Deutschlands, an den grünen Ausläufern des Schwarzwalds, eingebettet wie eine Perle zwischen endlosen Weinbergen, liegt eine kleine Stadt, die im Flüstern der Zeit lebt: Staufen im Breisgau.
Seinen Namen sah ich zum ersten Mal – vielleicht durch eine anmutige Laune des Schicksals – auf einem Zugticket nach Freiburg.
In diesem Moment regte sich eine unbeschreibliche Neugier in mir, ein leiser Ruf.
Als ob ein alter Freund aus der Ferne sagte: „Komm, ich warte auf dich.“
Meine vom Rhythmus der Stadt ermüdete Seele war bereit, einen Schritt in dieses Unbekannte zu wagen.
Als ich am Bahnhof ankam, empfing mich nicht der gewohnte Lärm der modernen Welt, sondern die ruhige Melodie der kopfsteingepflasterten Gassen und die Fachwerkhäuser, die mit ihren bunten Fensterläden grüßten.
Jene unbeschreibliche Stille, die in der Luft hing, der Geruch feuchter Erde und ein tiefer innerer Frieden umhüllten mich schon beim ersten Schritt.
Als wäre ich aus einem reißenden Fluss gestiegen und in einen stillen See getaucht; ich war nicht in eine Stadt, sondern in eine sorgfältig bewahrte Zeitkapsel getreten.
Meine müde Seele, geflohen vor der Hektik der schnellen Städte und dem Lärm endloser Benachrichtigungen, atmete hier, zwischen diesen Steinmauern, zum ersten Mal tief durch – und fand vielleicht das lange gesuchte Selbst.
Mittelalterlicher Geist: Sehenswürdigkeiten in Staufen
Altes Rathaus: Ein in Stein gemeißeltes Gedächtnis und Geschichten
Mitten im Herzen der Stadt erhebt sich mit würdevoller Haltung das Alte Rathaus, das den Geist des 16. Jahrhunderts in die Gegenwart trägt.
Die eleganten Schnitzereien an seiner Fassade, die Spuren von Gotik und Renaissance vereinen, scheinen von der Geduld und Kunst der Steinmetze zu flüstern.
Mit seinem Erkerfenster und dem kleinen Glockenturm auf dem Dach thront es wie der stille Herrscher des Platzes.
Der kleine, aber beeindruckende Ausstellungsbereich im Inneren präsentiert nicht nur Dokumente und Zeichnungen;
er offenbart ein Gedächtnis, das gleichsam in die Mauern eingraviert ist, mit Zunftfahnen, alten Siegeln, Spuren von Bränden und Feierlichkeiten.
In einer Ecke Hinweise auf Goethes Besuch in der Stadt und die geheimnisvolle Verbindung der „Faust“-Sage mit diesem Land;
in einer anderen Ecke Stiche, die die Lebendigkeit der mittelalterlichen Märkte darstellen…
Jedes Objekt ist wie ein stiller Geschichtenerzähler.
Hauptstraße: Die Hauptader, in der Stille und Farben widerhallen

Das Herz von Staufen im Breisgau: Fachwerkhäuser entlang der Hauptstraße, Kopfsteinpflastergassen und das Gefühl einer ruhigen Zeitreise.
Die Hauptstraße ist die Lebensader der Stadt, gleichsam das Rückgrat ihrer Seele.
Während man zwischen den pastellfarbenen Fachwerkhäusern dahingleitet, verwandeln sich die eigenen Schritte auf dem Steinboden in ein rhythmisches Echo.
Man spürt den Atem der Vergangenheit nicht nur, man sieht ihn förmlich.
In den Schaufenstern Boutiquen mit handgemachter Keramik, duftenden Seifen, Gemälden, die Schwarzwaldlandschaften darstellen...
Von der Eintönigkeit der Ladenketten keine Spur.
Holzschilder, Geranien an den Fensterbänken – alles trägt eine eigene Persönlichkeit.
Während man hier spaziert, möchte man sein Handy nicht aus der Tasche ziehen;
denn diese Straße will man nicht in einem digitalen Bild festhalten, sondern mit allen Sinnen im Archiv des Herzens speichern.
Vielleicht der Duft von frischem Brot aus einer Bäckerei,
vielleicht Gelächter aus einem Innenhof...
Das Leben fließt hier langsam, schlicht und echt.
Burg Staufen: Ein Atemzug auf dem Gipfel der Zeit und eine Legende
Über der Stadt, stolz wie ein Adlerhorst thronend, ist die Burg Staufen
nicht nur ein Aussichtspunkt, sondern auch der Beginn einer inneren Reise.
Der Pfad ist etwas steil, ja, aber bei jedem Schritt flüstern die Steine die Geschichte von Jahrhunderten,
und mit jeder Biegung wird die Aussicht ein wenig großartiger.
Wenn man den Gipfel erreicht, raubt einem nicht nur der Anstieg den Atem, sondern auch die Magie der sich eröffnenden Landschaft:
der dunkelgrüne Samt des Schwarzwalds, das silberne Band des Rheintals und die geometrische Ordnung der Weinberge…
Dieser Ort beherbergt nicht nur die Vergangenheit, sondern auch Legenden.
Der Legende nach hat Dr. Faust hier seine Seele dem Teufel verkauft und seine letzten Tage auf dieser Burg verbracht.
Der Wind, der durch die verfallenen Mauern weht, mag immer noch diese dunkle Geschichte flüstern.
Fernab der Stadt, eins mit der Natur, ein Gipfel, umhüllt vom Geheimnis der Vergangenheit.
Kein Ort für Abenteurer, sondern ein heiliger Ort für Sinnsuchende.
Staufener Stadtmauer: Flüstern hinter vergessenen Mauern
Ein Spaziergang zwischen den Überresten der alten Stadtmauern, die sich am Fuße der Burg erstrecken,
ist wie das Lauschen auf den leisen Pulsschlag der Geschichte.
Moosbewachsene Steine, von Efeu umrankte Schießscharten und kleine, in die Steine geritzte Zeichen...
Sie alle erzählen davon, wie wehrhaft und widerstandsfähig Staufen einst war.
Eine alte handgefertigte Sonnenuhr, die einem ins Auge fällt, während man dem gewundenen Pfad der Mauer folgt,
oder eine kleine Schnitzerei, die nur ein aufmerksames Auge bemerkt – wie Zeichen, die die Vergangenheit hinterlassen hat.
Diese Mauern scheinen nicht nur die physischen Grenzen der Stadt zu definieren,
sondern auch ihre mentalen und spirituellen Konturen.
Märchenhafte Momente: Unternehmungen und empfohlene Aktivitäten
Staufener Weinfest: Der Geist der Stadt und Gelächter in einem Glas
Jedes Jahr, meist Ende August oder Anfang September, enthüllt das Weinfest
das wahre Herz, die Freude und die Gastfreundschaft Staufens.
Lange Holztische auf dem historischen Marktplatz, Weine wie Riesling
und Spätburgunder (Pinot Noir), stolz präsentiert von lokalen Winzern,
der Duft von Flammkuchen (eine Art dünner Zwiebelkuchen mit Speck), der von den Ständen aufsteigt,
treffen auf die fröhlichen Klänge traditioneller deutscher Musik.
Wenn der Abend hereinbricht und die Lichter angehen, verwandelt sich der Platz plötzlich in ein Märchenland.
Als ich dort war, bot mir ein älteres Ehepaar am Nachbartisch lächelnd ein Glas Riesling aus ihrem eigenen Weinberg an:
„Staufener Wein enthält nicht nur Trauben, sondern auch die Sonne, die Erde und unser Lachen“, sagten sie.
Das war nicht nur ein Getränk; es war ein geteilter Moment, eine tief verwurzelte Kultur.
Morgenspaziergang in den Weinbergen: Nebel, Stille und Erdgeruch
In den Weinbergen, die die Stadt wie eine Halskette umgeben,
in den frühen Morgenstunden spazieren zu gehen – besonders wenn die Sonne noch träge ist –
ist wie eine Art Naturtherapie, die die Seele reinigt.
Im Herbst verwandelt der Nebel, der wie ein Schleier über den Weinbergen liegt, die Landschaft in ein surreales Gemälde.
Das Knirschen der feuchten Erde unter den Füßen, die Tautropfen, die von den Blättern perlen,
die ferne Kirchenglocke...
Eichhörnchen, die den Weg kreuzen, manchmal die Spuren eines Fuchses,
und dieser reine Erdgeruch, gemischt mit dem Duft der Trauben, der die Luft erfüllt...
Mit jedem Schritt wird der Lärm im Kopf leiser,
man stimmt sich leise auf den Rhythmus der Natur ein.
Eine stille Flucht mit dem Fahrrad zum Belchen: Reise ins Herz des Waldes
Für abenteuerlustigere Seelen bietet der Belchen, einer der eindrucksvollsten Gipfel des Schwarzwalds,
eine unvergessliche Fluchtroute mit dem Fahrrad.
Mit einem in Staufen gemieteten E-Bike findet man sich nach einer etwa 1-1,5-stündigen,
leicht schweißtreibenden, aber aussichtsreichen Fahrt
inmitten von Tannen, Wildblumen und kühler Waldluft wieder.
Bienenstöcke am Wegesrand, das Geläut grasender Kühe,
Holzhütten und kleine Wasserfälle…
Alles ist so authentisch, so langsam, dass
man das Gefühl hat, die Zeit löse sich auf und vergesse einen.
Die Aussicht, die sich beim Näherkommen des Gipfels eröffnet, ist atemberaubend:
endloses Grün, der freie Himmel und dieses schöne Gefühl, dass alles sehr, sehr weit weg ist...
Sonnenuntergang am Fuße der Burg: Das Farbenspiel des Himmels
Eines der magischsten Rituale, um die Müdigkeit des Tages abzuschütteln:
sich auf eine Bank oder eine Steinmauer am Fuße der Burg setzen und den Sonnenuntergang beobachten.
Dieses einfache Naturereignis wird hier zu einer Zeremonie.
Der Himmel färbt sich erst goldgelb, dann orange, rosa
und schließlich tiefviolett.
Während die Lichter der Stadt nach und nach aufleuchten,
senkt sich die Stille zusammen mit den Farben sanft auf einen herab.
Neben sich eine Thermoskanne Tee, vielleicht ein Glas Wein…
Und ein Notizbuch in der Hand.
In diesem Moment beobachtet man nur.
Ohne etwas zu tun, bezeugt man die Schönheit einfach durch Sein.
Herzliches Lächeln: Interaktion mit den Einheimischen und kleine Momente
Der Mann in der Bäckerei und ein Gespräch über Gebäck: Nahrung für die Seele
Als ich die Hauptstraße entlangging, fiel mir an einer Ecke ein bescheidenes, aber warmes Schild auf:
„Bäckerei & Café Faller.“
Von außen sah es wie eine einfache Bäckerei aus,
aber als ich durch die Tür trat, spürte ich sofort, dass dies kein gewöhnlicher Ort war.
Drinnen roch es nicht nur nach frisch gebackenem Brot, sondern auch nach einer Stille aus der Vergangenheit und morgendlicher Ruhe.
Der ältere Bäcker hinter der Theke blickte mich über seine Brille hinweg an und lächelte leicht.
Als er mir das ausgewählte Apfelküchle reichte, war seine Stimme fast ein Flüstern:
„Heute waren die Äpfel ein wenig sanfter“, sagte er.
In diesem Moment verstand ich vielleicht nicht ganz, was er meinte.
Aber als ich den ersten Bissen vom Küchle nahm, fügte sich alles zusammen.
Die sanfte Wärme des Zimts, die innige Süße des Apfels, die leicht feuchte Textur des Teigs…
Es war, als schmeckte ich einen Morgen aus meiner Kindheit in der Küche meiner Großmutter.
Dieses Küchle sättigte nicht nur meinen Magen, sondern auch mein Herz.
Und in diesem Moment wurde mir klar:
An manchen Orten wird nicht nur Brot gebacken, sondern Erinnerungen und Frieden selbst.
Begegnung mit einer Buchhändlerin im Schatten Goethes: Literatur und Leben
Während ich in einer kleinen Buchhandlung in der Hauptstraße mit Holzregalen und dem Duft alter Bücher zwischen den Regalen verloren war,
trat eine ältere, bebrillte Frau leise an mich heran, die ich als die Besitzerin erkannte.
Sie zeigte auf eine vergilbte Ausgabe in ihrer Hand und erzählte Geschichten über Goethes Tage in Staufen,
insbesondere über die geheimnisvollen Verbindungen der Faust-Sage zu dieser Stadt.
Während sie die Bücher durchblätterte, sah sie mir in die Augen und sagte nur:
„Goethe mag wegen einer Liebesgeschichte hierher gekommen sein... aber die Luft, das Wasser, Stein und Boden Staufens haben auch ihn verwandelt – so wie sie uns alle verwandeln.“
Mit diesen wenigen Sätzen wurde noch klarer, dass Staufen nicht nur ein Ort ist,
sondern eine Kraft, die die Seele berührt, sie verlangsamt und von innen heraus verwandelt.
Geteilter Moment mit einem jungen Musiker auf dem Platz: Wortlose Kommunikation
Es war ein sonniger Sonntagnachmittag.
Ich saß auf einer Bank am Rathausplatz und beobachtete die Umgebung.
In einer Ecke spielte ein junger Mann, vielleicht ein Musikstudent,
auf seiner Geige melancholische, aber hoffnungsvolle Melodien.
Ich setzte mich neben ihn und lauschte still.
Als das Stück endete, trafen sich unsere Blicke – und wir lächelten nur.
Wir sprachen verschiedene Sprachen, kamen vielleicht aus verschiedenen Welten, aber in diesem Moment...
unterhielten wir uns kurz in der universellen Sprache der Musik, ohne Worte zu benötigen.
Dies war einer dieser unerwarteten, aber tiefen Momente, die Staufen bietet:
ein Moment, in dem selbst die Stille freundlich sprechen kann.
Steingassen, leises Flüstern: Details und verborgene Schönheiten Staufens
Gerbergasse: Der Tanz von Stein, Licht, Schatten und Vergangenheit
Die enge, gewundene Gerbergasse (Gerbergasse – benannt nach den Handwerkern, die hier einst Leder verarbeiteten),
zeigt sich besonders in den Stunden, wenn die Nachmittagssonne sinkt, von ihrer poetischsten Seite.
Von hohen Steinmauern herabhängender Blauregen,
gebrochene Lichtstrahlen, die von den Fenstern reflektiert werden,
der satte Klang alter Holztüren und vielleicht das Plätschern
des Neumagenbachs, der am Rande der Gasse fließt…
Dies ist keine Filmkulisse; es ist ein noch lebendiges, atmendes Stück Geschichte.
Jede Ecke bietet ein eigenes Fotomotiv,
jeder Schatten eine eigene Geschichte.
Abendliche Laternen und Geschichten in Fensterläden: Die Eleganz der Intimität
Während sich die Stadt auf die Nacht vorbereitet, leuchten die altmodischen gelben Straßenlaternen auf,
lange Schatten beginnen auf den Steinmauern und dem Kopfsteinpflaster zu tanzen.
Die langsam schließenden Holzfensterläden
sind elegante Boten des Lebens, das sich ins Innere der Häuser zurückzieht.
Aus manchem Fenster dringt das gedämpfte Licht einer Lampe hinter Tüllvorhängen,
in einem anderen lässt eine Silhouette erahnen, dass jemand liest oder sich beim Abendessen unterhält.
Diese Szenen unterscheiden sich stark von der künstlichen Beleuchtung der Städte:
Eine warme, intime und private Atmosphäre...
Jede flüstert kleine, stille Geschichten, die darauf warten, von Ihrer Vorstellungskraft vervollständigt zu werden.
Stilles Sitzen auf einer Straßenbank: Die Leichtigkeit des Seins
An einem späten Nachmittag setzte ich mich auf einem kleinen Platz in einer ruhigeren Ecke der Stadt
auf eine einsame Bank unter einer alten Linde.
Menschen gingen mit unaufgeregten Schritten an mir vorbei;
einige grüßten mit einem Nicken, Kinder rannten umher, eine Katze reckte sich träge.
Ich saß einfach da und beobachtete.
Ohne etwas zu tun, ohne die Eile, irgendwohin zu müssen…
Ich spürte nur in diesem Moment die Leichtigkeit und Schönheit des Seins.
Staufen bietet Ihnen diesen Luxus –
innezuhalten und einfach zu „sein“ –
großzügig an.
Tausend Schattierungen von Grün: Das heilige Gleichgewicht zwischen Natur, Licht und Seele
Im Morgengrauen durch neblige Weinberge gehen: Der Moment, in dem die Welt stillsteht
Den Tag mit dem ersten Morgenlicht zu beginnen – vielleicht noch bevor es 6 Uhr ist –
ist in Staufen ein wahres Privileg.
Durch den Nebel zu gehen, der wie ein Schleier über den Weinbergen liegt,
ist fast so, als beträte man eine andere Dimension.
Das Geräusch der Kieselsteine unter meinen Schuhen,
der scharfe, aber friedliche Geruch der feuchten Erde,
das Glitzern der Tautropfen, die wie Perlen auf den Blättern aufgereiht sind…
In dieser absoluten Stille hört man nur den eigenen Atem und das Erwachen der Natur.
Als ob die Welt in diesem Moment stillstünde – als böte sie eine nur für Sie bestimmte Ruhe.
In diesem Moment zu sein, ist wie außerhalb aller Zeiten zu stehen.
Die Horizontlinie des Schwarzwalds: Belchen-Panorama und das Gefühl der Unendlichkeit
Der Belchen, erreichbar nach einer kurzen Fahrt oder einer längeren Wanderung von Staufen aus,
ist nicht nur ein Aussichtspunkt, sondern ein Ort der Reinigung, der die Seele nährt.
Während sich die dunkelgrünen Wellen des Schwarzwalds bis zum Horizont erstrecken,
kann man an klaren Tagen jenseits des Rheintals sogar die Vogesen sehen.
Diese Aussicht ist nicht nur ein visuelles Fest;
sie ist die innere Weite selbst.
Dieses Gefühl von Weite und Tiefe
erinnert einen daran, wie klein man ist und zugleich wie verbunden mit dem Universum.
Alle Sorgen scheinen dort mit dem Wind davonzuziehen.
Pfade fern der Stadt, vom Wind erfüllt: Innere Reise
Wenn man sich vom Trubel der Hauptstraßen entfernt
und die schmalen Pfade betritt, die in den Wald hineinführen,
beginnt die eigentliche Reise.
Ihre Weggefährten sind nun das Zwitschern der Vögel,
das Summen der Insekten,
das durch die Bäume filternde Sonnenlicht…
Manchmal taucht ein neugieriges Reh auf, manchmal grast eine Ziege still am Wegesrand.
Diese Spaziergänge tun nicht nur dem Körper gut,
sondern auch Geist und Seele.
Mit jedem Schritt lässt man die Lasten des modernen Lebens hinter sich
und beginnt, die eigene innere Stimme klarer zu hören.
Die tiefste, reinste Form der Stille wird hier erlebt.
Und diese Stille führt Sie zu sich selbst zurück.
Das ruhige Gesicht des Genusses: Essens- und Trinkempfehlungen und bleibende Geschmackserinnerungen
Faust-Stube im Löwen: Ein Abendessen mit dem Duft der Geschichte
Die Faust-Stube im Gasthaus zum Löwen
verdankt ihren Namen der berühmten Sage der Stadt.
Alte Stiche an den Wänden, dunkle Holzvertäfelungen und gedämpftes Licht...
Dieser Ort versetzt Sie leise, aber bestimmt in eine andere Zeit zurück.
Die Ente mit Maronen (Ente mit Maronen), die ich hier probierte, und dazu ein Glas
lokaler Riesling, frisch aus den Weinbergen...
Das war nicht nur eine Mahlzeit;
es war der Geschmack einer Jahreszeit, eines Bodens und einer Geschichte auf der Zunge.
Jeder Bissen war ein langsam gegartes, sorgfältig zubereitetes Fest.
Als wäre das, was man aß, keine Mahlzeit,
sondern eine in Erinnerungen verborgene Geschichte.
Kaffeehaus Stubenhaus: Frieden mit Apfelkuchen und das Ritual „Kaffee und Kuchen“
Das Stubenhaus, das eine traditionelle Kaffeehaus-Atmosphäre bietet,
war schon allein mit seiner blumengeschmückten kleinen Terrasse ein Versprechen des Friedens.
Die berühmte deutsche „Kaffee und Kuchen“-Zeit hier zu erleben,
war einer dieser schlichten, aber bedeutungsvollen Momente, in denen die alltägliche Hektik innehält.
Die Kellnerin sagte lächelnd:
„Jeder hier hat seinen Lieblingskuchen, unserer ist der Apfelkuchen.“
Der warme, nach Zimt duftende Kuchen, den sie brachte, und der dampfende Kaffee dazu…
Alles war schlicht, alles war herzlich.
Und woran ich mich auch nach Jahren erinnern werde,
ist nicht nur der Geschmack dieses Kuchens,
sondern auch dieser tiefe Frieden in der Einfachheit.
Rathauskeller: Die Zeit im Weinkeller genießen
Unter dem Alten Rathaus,
ein authentischer Weinkeller, dessen Kühle bis ins Innere dringt: der Rathauskeller.
Dicke Steinmauern, riesige Holzfässer und die flackernden Schatten des Kerzenlichts...
Die Zeit fließt hier langsam – oder steht vielleicht ganz still.
Jene stille Stunde, die ich eines Abends bei einem lokal produzierten Spätburgunder (Pinot Noir) verbrachte,
ist mir noch immer im Gedächtnis.
Mit einem Paar am Nebentisch, dessen Sprache ich nicht verstand,
stießen wir nur lächelnd mit den Gläsern an.
Manchmal finden die tiefsten Gespräche ohne Worte statt.
Unsere gemeinsame Sprache war der Wein.
Und die Stille selbst war vielleicht der schönste Begleiter.
Auch die Seele soll ruhen: Unterkunftserlebnisse und Empfehlungen
Hotel Goethehaus: Schlafen inmitten der Geschichte
Dieses Hotel, untergebracht in einem historischen Gebäude, in dem Gerüchten zufolge auch Goethe einst übernachtete,
verbindet meisterhaft die Eleganz der Vergangenheit mit modernem Komfort.
Die originalen Holzbalkendecken in den Zimmern,
kleine Leseecken, dekoriert mit antiken Möbeln,
und dieser leise, melodische Klang, der nachts vom fernen Glockenturm der Stadt durch das Fenster dringt…
Hier zu schlafen war nicht nur Erholung;
es war wie eine sanfte Zeitreise mitten in die Geschichte.
Gasthaus zum Hirschen: Holzduft und schlichte Stille
Etwas weiter vom Zentrum entfernt,
ist das Gasthaus zum Hirschen ideal für diejenigen, die eine rustikalere und traditionellere Unterkunft suchen.
In den Zimmern erwarten Sie keine technischen Spielereien,
sondern viel Holz, der Duft von Sauberkeit und der Blick ins Grüne aus dem Fenster.
Vielleicht gibt es in Ihrem Zimmer nicht einmal einen Fernseher.
Aber dafür gibt es die frische Waldluft, die durch Ihr Fenster strömt,
das Rauschen des Windes und die Sterne, die nachts leuchten.
Die schlichteste, ehrlichste und naturverbundenste Form der Erholung findet man genau hier.
Ich übernachtete im Hotel Goethehaus: Morgens mit Vogelgezwitscher aufwachen und dieser Moment
Als ich morgens das Fenster meines Zimmers im Hotel Goethehaus öffnete,
die kühle Luft, die hereinströmte, und das Vogelgezwitscher von den Bäumen im Hof...
Wie anders, wie sanft war dieses Erwachen im Vergleich zu den Weckern des Stadtlebens.
Die ersten Sonnenstrahlen spielten auf dem Holzboden.
Ich beobachtete, wie der Vorhang sanft im Wind tanzte.
Dieser Moment – in dem alle Pläne, alle Hektik bedeutungslos wurden –
war ein Moment des Friedens, in dem ich nur im Augenblick war.
Mit offenen Augen, aber mein Herz fühlte sich wie im Traum an,
fragte ich mich:
„Bin ich immer noch in diesem Traum?“
Und so,
mit einem unbeschreiblichen Frieden begann mein letzter Tag in Staufen.
Ein zeitloser Abschied
Als ich Staufen im Breisgau verließ, hatte ich nicht nur Erinnerungen und Fotos im Gepäck –
ein Teil der Ruhe, den meine Seele dort fand, blieb zurück.
Als ich zum Bahnhof ging
und zurückblickte, schienen mir die Steinhäuser,
die Burgsilhouette in der Ferne
und die stillen Gassen zuzuwinken.
Fernab vom Trubel Europas,
öffnet diese Stadt still ihre Arme für Seelen, die der Menge müde sind.
Von all meinen Reisen war diese vielleicht die stillste, die tiefste und zweifellos die innigste.
Dieser Text ist keine Schritt-für-Schritt-Anleitung;
es sind Zeilen aus dem Tagebuch eines Reisenden, der sich in den Steingassen verloren hat.
Und ich hoffe, diese Zeilen tragen einen Hauch von Staufens zeitlosem Geist,
einen Funken Frieden,
auch in Ihr Herz.
Vielleicht führt Ihr Weg Sie eines Tages auch hierher –
und Sie schreiben Ihr eigenes Märchen
in dieser kleinen, zauberhaften Stadt.
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